Roboterhunde und Real-Time-Capturing: Die Zukunft der autonomen Baustellendokumentation
Eine Baustelle ist ein komplexer Organismus. Bis ein Gebäude steht, müssen viele kleinteilige Abläufe parallel laufen. Seit vielen Jahren arbeitet die Baubranche mit Hochdruck an Digitalisierungslösungen, um die gesamte Wertschöpfungskette von Planung, Produktion, Bestellung, Lieferung und Montage zu verknüpfen und dabei auch eine idente digitale Kopie des physischen Bauprojekts zu erzeugen. Dafür bedarf es einer engmaschigen Dokumentation, um fotografische und gescannte Aufnahmen um die wichtige zeitliche Komponente des Baufortschritts ergänzen zu können.
Der Bauexperte Rhomberg Bau GmbH, der interdisziplinäre Bauplaner convex ZT GmbH und das Wiener Forschungszentrum VRVis Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung Forschungs-GmbH haben nun gemeinsam einen ganz neuen Weg zur vollautomatischen Baustellendokumentation eingeschlagen: Im Projekt "Spot:On" entwickeln die drei österreichischen Firmen gemeinsam eine Lösung, die den Laufroboter "Spot" von Boston Dynamics einsetzt, um in Real-World-Szenarien eine autonome Daueraufnahme einer sich dynamisch verändernden Baustelle zu erzeugen. Das Ziel ist, dass der Roboterhund, ohne die Abläufe auf der Baustelle zu beeinträchtigen, seine Umwelt in Form von 3D-Punktwolken und verorteten Bildern laufend vollautomatisiert und eigenständig erfasst und dadurch das entstehende Bauwerk in immersiven 360°-Panoramen aufnimmt. Durch die dabei in Echtzeit aufgenommenen Punktwolken, Bilder, Telemetrie und anderen Sensordaten kann zu jedem Zeitpunkt des Entstehens nachverfolgt werden, wann welcher Bauschritt wie erfolgt ist: der perfekte "digitale Klon" eines Bauwerkes. Diesem bisher noch unerreichten Meilenstein der Baubranche werden sich die drei Firmen in den kommenden Jahren gemeinsam widmen.
Die Dokumentation ist im Bauwesen von großer Bedeutung, denn die reine fotografische Dokumentation reicht hierfür schon lange nicht mehr aus. Das Projekt "Spot:On" hat es sich darum nicht nur zur Aufgabe gemacht, die Möglichkeiten von 3D-Aufnahmen weiter auszubauen, sondern die diese auch gleich um die immersiven und zeitlichen Komponenten zu erweitern. Dies ist eine wichtige Grundlage für smarte Rekonstruktionen, spätere Umbauarbeiten oder klimawandelbedingte Sanierungstätigkeiten. Um noch mehr Nutzen aus den Baustellen-Scans zu ziehen, wird außerdem die AR-Brille Hololens 2 von Microsoft eingesetzt, um durch die Einbeziehung von Augmented Reality eine weitere Schnittstelle zwischen Planung und Baurealität zu schaffen.
Im Rahmen von "Spot:On" produzierten die Projektpartner ein Teaser-Video für ihre Vision, um damit der Öffentlichkeit einen Einblick in den aktuellen Status und die verwendeten Tools zu geben: Laufroboter-Technologie (Spot) sowie Augmented Reality-Brillen (Hololens 2). Das Video stellt diese anhand eines einfachen Arbeitsauftrags an den Laufroboter Spot vor: Über unwegsames Baustellengelände hinweg transportiert er eine AR-Brille vom Planer zum Investor, sodass dieser mit dem Augmented Reality-Hologramm einen Blick aufs fertige Bauwerk werfen kann. Das Video zeigt, wie wendig der Laufroboter ist und wie natürlich er sich in die Baustellenabläufe einfügt. Dies ist der
Ausgangspunkt für das gemeinsame Projekt der drei Unternehmen, um für die Baustelle der Zukunft Digitalisierung, Augmented Reality- und Robotik-Technologien sowie das Ingenieurswesen durchgehend miteinander zu verstricken. Fortsetzung folgt!
Link zum Video: https://youtu.be/h1N4s9Wdz90
Rückfragehinweis: Mag. Daniela Drobna VRVis Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung Forschungs-GmbH pr@vrvis.at +43 1/9089892-207