Der klimafreundlichen Luftfahrt einen Schritt näher
Die Luftfahrt muss bei steigendem Mobilitätsbedarf klimafreundlicher werden. Das gilt als ausgemacht. Beim "Wie" kommen klarerweise auch Wissenschaft und Forschung ins Spiel. Ein europäisches Projekt im Rahmen von "Horizon 2020" unter Leitung des Austrian Institute of Technology (AIT) und Mitwirkung der Universität Wien konnte jetzt "bedeutende Fortschritte im Bereich der Elektrifizierung der Luftfahrt erzielen", so das AIT.
Konkret wurde im Projekt SOLIFLY (Semi-SOlid-state LI-ion Batteries FunctionalLY Integrated in Composite Structures for Next Generation Hybrid Electric Airliners) über drei Jahre hinweg an multifunktionalen Flugzeugstrukturen mit integrierten Batterien für mehr Effizienz und geringere Emissionen gearbeitet. Dabei stand die Entwicklung spezieller Bauteile mit doppelter Funktion im Mittelpunkt. Diese Teile weisen den Angaben zufolge die notwendige mechanischen Festigkeit auf und können in die Tragkonstruktion integriert werden, während sie gleichzeitig als elektrische Energiespeicher dienen. Dadurch könne das Systemgewicht von Flugzeugen reduziert werden.
Eine Schlüsselrolle im Projekt spielte laut AIT die sogenannte Semi-Solid-State-Elektrochemie. Diese basiere auf Aktivmaterialien mit hoher Energiedichte und einem nicht entflammbaren, strukturellen Elektrolyten. Hier seien zwei unterschiedliche Konzepte unter die Lupe genommen worden. Außerdem habe man nachweisen können, dass die Integration von Energiespeichern mit den hohen mechanischen Anforderungen in der Luftfahrt vereinbar sei. "Dies ist ein wichtiger Schritt für multifunktionale Energiespeicher als Schlüsseltechnologie für zukünftige klimaneutrale Luftfahrt", erklärte AIT-Forscher und SOLIFLY-Koordinator Helmut Kühnelt.