Stadt Wien und TU Wien machen Pläne zum Happel-Stadion öffentlich zugänglich
2023 wurde das Ernst-Happel-Stadion einer umfassenden Bestandsanalyse unterzogen. Die von der Stadt Wien beauftrage Untersuchung ergab, dass das denkmalgeschützte Stadion zumindest bis Mitte der 2060er Jahre genutzt werden kann. Die umfangreiche Dokumentation der Analyse - 58 Bücher in gedruckter und digitaler Form - wurden nun von Sportstadt Peter Hacker an die Technische Universität Wien übergeben, die sie in ihrer Bibliothek zugänglich macht.
Sportstadtrat Peter Hacker: "Die Stadt Wien hat seit dem Vorjahr eine Reihe von Initiativen gesetzt, um das Happel-Stadion weiterzuentwickeln. Wir haben die Trainingsplätze erneuert, eine Erdwärmeanlage installiert und die Arbeiten an der Photovoltaikanlage sind in vollem Gang. Die Substanzanalyse war die Grundlage für all diese Maßnahmen und wird auch in Zukunft noch sehr nützlich sein. Mit der Übergabe an die Technische Universität stellen wir sicher, dass die Stadionpläne allen Interessierten zur Verfügung stehen und für weitere Planungen genutzt werden können."
Sandra Hofmann, Geschäftsführerin der Wiener Sportstätten Betriebsgesellschaft m.b.H.: "Mit der vorliegenden Dokumentation übergeben wir eine maßstabgetreue Abbildung aller Gebäude- und Bauteile des Stadions, die für alle einsehbar ist und für neue Ideen und Konzepte genutzt werden kann. Wir erfüllen damit alle Anforderung an eine nachhaltige Bewirtschaftung dieses einzigartigen Stadions. Für die Wiener Sportstätten ermöglicht die Dokumentation zudem ein bauteilspezifisches und digitales Facility-Management."
Christian Kühn, Professor für Gebäudelehre an der TU Wien: "Das Ernst-Happel-Stadion ist eine der bedeutendsten Sportstätten Österreichs und ein architektonisches Wahrzeichen Wiens. Es steht zu Recht unter Denkmalschutz. Das Bekenntnis der Stadt zur weiteren Nutzung des Stadions ist dafür die beste Garantie. Als TU freuen wir uns darüber, die Bestandsanalyse über die Bibliothek der TU öffentlich zugänglich machen zu dürfen. Als Grundlage für Forschung und Lehre ist diese Dokumentation einfach sensationell."
Historische Pläne, mitwachsendes Hypermodell
Die Dokumentation der Stadionpläne erfolgte in drei Etappen: Zunächst wurde das gesammelte Archivmaterial gesichtet und kategorisiert. Dieser Teil umfasst rund 3700 Pläne, Bilder und Dokumente, die bis ins Jahr 1910 zurückreichen. Zweites Element war die digitale Rekonstruktion der Gebäudestruktur auf Grundlage der archivierten Pläne. Diese Datensätze machen es möglich, alle künftigen Projekte auf realer Datenbasis zu planen und denkmalschutzkonform auf Realisierung zu prüfen. Als dritte Komponente wurde an mehr als 1.600 Standorten des Stadions eine Laser -Scan-Vermessung durchgeführt und in einer Gesamtpunktewolke mit einer Datengröße von 1,79 Terabyte erfasst.
Das 1931 eröffnete Ernst-Happel-Stadion ist damit lückenlos fotografisch erfasst, vermessen und dokumentiert. Gemeinsam bilden das Archivmaterial, das digitale 3D-Modell und die 3D-Punktewolke die Grundlage für ein mit der Nutzung mitwachsendes Hypermodell. Dieser "Digitale Zwilling" ermöglicht eine Echtzeit-Simulation der Gebäudeinfrastruktur bis ins kleinste Detail, alle Maßnahmen zum Stadion künftig dokumentiert, ausprobiert und verifiziert werden.
Bereits 1.000 PV-Module am Dach verlegt
Genutzt wurde das Hypermodell bereits für die Montage der Photovoltaik-Anlage am Dach des Happel-Stadions. Seit Mitte November wurden schon mehr als 1.000 Solarmodule verlegt. Die Fertigstellung wird im Frühjahr erwartet und zusammen mit der Erdwärme aus dem angrenzenden Trainingsgelände die Grundlage für das erste Stadion Europas bilden, das mehr Energie erzeugt als es verbraucht.
Rückfragehinweis: Mediensprecher Stadtrat Peter Hacker Reinhard Krennhuber Telefon: +43 1 4000 81248 E-Mail: reinhard.krennhuber@wien.gv.at
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