Raumsonde "Bepicolombo" kam Merkur näher denn je
Mehr als sechs Jahre nach ihrem Start ist die Raumsonde "Bepicolombo" am Mittwoch zum letzten Mal am Planeten Merkur vorbeigeflogen. Damit absolvierte die Sonde den letzten Meilenstein vor ihrem Eintritt in die Umlaufbahn Merkurs. Die europäisch-japanische Raumsonde sei damit dem Merkur so nahe gekommen wie noch nie, teilte die Europäische Weltraumagentur ESA am Mittwoch auf X mit. Um 06.58 Uhr MEZ sei sie nur 295 Kilometer von der Oberfläche des Planeten entfernt gewesen.
Der Vorbeiflug sollte der Sonde den nötigen Gravitationsschub geben, um 2026 in eine Umlaufbahn um den innersten Planeten unseres Sonnensystems einzuschwenken. Während des Vorbeiflugs hat "Bepicolombo" die Nachtseite des Merkur passiert und dann auf die sonnenbeschienene Seite gewechselt, wie die ESA vor dem Vorbeiflug in einer Mitteilung erklärte. Dies bietet laut den an der Mission beteiligten Forschenden eine einzigartige Gelegenheit, die permanent beschatteten Krater am Nordpol des Merkur zu untersuchen.
Eine der größten Herausforderungen während dieses Vorbeiflugs war laut der ESA die lange Zeit, die die sonnenbetriebene Sonde im Schatten des Merkur verbrachte. Für mehr als 23 Minuten musste "Bepicolombo" ohne direkte Sonneneinstrahlung auskommen und war nur auf seine Batterien angewiesen. "Bepicolombo" war am 20. Oktober 2018 zu seiner Reise zum kleinsten und am wenigsten erforschten Planeten unseres Sonnensystems gestartet.