Ethik-Denkwerkstatt begleitet Quantenforschung an Uni Innsbruck
An der Universität Innsbruck wird künftig eine "Ethik-Denkwerkstatt" die Quantenforschung begleiten. Mittels trans- und interdisziplinärer Zusammenarbeit werden die Auswirkungen der Forschung auf die Gesellschaft betrachtet, teilte die Universität in einer Aussendung mit. Damit wolle man eine Lücke schließen, nachdem sich hierzulande noch kein Forschungszentrum den sozialen, politische, ethischen und rechtlichen Aspekten des Quantenzeitalters widmet, hieß es.
"Jetzt ist der Zeitpunkt, an ethischen und rechtlichen Fragen von Quantentechnologien zu arbeiten, Netzwerke aufzubauen und vor allem die anerkannte wissenschaftliche Stärke der Universität Innsbruck in der Quantenphysik auch um eine ethische Perspektive zu erweitern", sagte Georg Weihs, Leiter des Instituts für Experimentalphysik. Technische Entwicklungen müssen stets auf ihre Auswirkungen auf Menschen und Gesellschaft befragt und ethisch flankiert werden, damit wolle sich das Innsbruck Quantum Ethics Lab (IQEL) auseinandersetzen, sagte Leiter und Digitalrechtsexperte Matthias C. Kettemann.
"Die Institute für Theoretische und Experimentalphysik und das Akademie-Institut für Quantenoptik und Quanteninformation bilden gemeinsam ein weltweit beachtetes Zentrum für die Entwicklung der Grundlagen für zukünftige Quantentechnologien", sagte Rektor Tilmann Märk. Die Einrichtung des IQEL sei ein "logischer nächster Schritt". Zahlreiche Institute sind mit in Bord, u.a. die Institute für Experimentalphysik, Philosophie, Christliche Philosophie, Systematische Theologie, Theorie und Zukunft des Rechts sowie das Digital Science Center und das Center Interdisziplinäre Geschlechterforschung Innsbruck.