Austro-Weltraumfirma baut Produktion aus
Satelliten nutzen mitunter elektrische Satellitentriebwerke, um im All ihre Position erreichen und halten zu können. Als Reaktion auf eine gestiegene Nachfrage nach dieser Art von Triebwerk teilte die Weltraumfirma Beyond Gravity Austria (vormals RUAG Space) nun mit, die eigene Produktion der für die Geräte wichtigen Steuerungsmechanismen am Hauptstandort in Wien-Meidling zu erweitern.
Bei elektrischen Triebwerken werden ionisierte Gase durch starke elektrische Felder beschleunigt. Um die Triebwerke zu steuern, brauche es "präzise Mechanismen", teilte das Unternehmen mit. Mit einem Großauftrag und weiteren Einzelaufträgen im Gesamtumfang von über 24 Mio. Euro sei die Gesamtzahl der bisher von Kunden bestellten Steuerungsmechanismen auf rund 100 Stück gestiegen. Für die erweiterte Produktion habe man die Reinraumfläche von 100 auf 200 Quadratmeter gesteigert. "Der neue Reinraum ermöglicht uns den Einstieg in die Serienproduktion. Statt ein oder zwei Mechanismen pro Jahr werden wir etwa zehn pro Jahr produzieren können", wurde Wolfgang Pawlinetz, Leiter des Thermal- und Mechanismengeschäfts von Beyond Gravity Austria, in einer Aussendung zitiert.
In Wien wird von Beyond Gravity auch nach eigenen Angaben der weltweit größte Steuerungsmechanismus für elektrische Satellitentriebwerke gebaut. Der vom US-amerikanische Satellitenhersteller Maxar bestellte Mechanismus, der Ende 2025 ausgeliefert werden soll, soll dann für die künftige NASA-Raumstation Lunar Gateway zur Verfügung stehen.