ÖNB arbeitet künftig mit Künstlicher Intelligenz
Die Künstliche Intelligenz (KI) hält Einzug in der Österreichischen Nationalbibliothek: Mithilfe eines umfassenden Maßnahmenpakets will man "Zugang zu Wissen verbessern, Arbeitsabläufe optimieren und die historischen Sammlungen auf neue Weise zugänglich machen", wie es in einer Aussendung heißt. Damit einher geht eine eigens erstellte KI-Policy, um ethische, rechtliche und gesellschaftliche Aspekte zu berücksichtigen.
"Unser Ziel ist, Künstliche Intelligenz verantwortungsvoll zu nutzen, ohne Kompromisse bei Datenschutz und Transparenz einzugehen", betont Generaldirektorin Johanna Rachinger. Ziel des Einsatzes von KI in der ÖNB sei es, "Routineaufgaben zu erleichtern und so mehr Zeit für wertschöpfende, strategische Tätigkeiten zu schaffen", wie es heißt. Ein Fokus liegt dabei auf der Katalogisierung, die durch KI-gestützte Automatisierung unterstützt werden soll. Auch die maschinelle Erschließung umfangreicher Bildbestände der Bibliothek - darunter die Millionen von Abbildungen, die sich in den digitalisierten historischen Zeitungen und Büchern aus den Initiativen ANNO und Austrian Books Online befinden - ist geplant.
Die ÖNB betont, Nutzerinnen und Nutzern den Einsatz von Künstlicher Intelligenz stets transparent zu machen. Zudem sei man sich darüber bewusst, dass bei der Analyse und Erschließung historischer Sammlungen durch KI das Risiko von Verzerrungen ("Bias") besteht, die durch die kulturellen und gesellschaftlichen Sichtweisen der jeweiligen Entstehungszeit bedingt sind. "Historische Bestände spiegeln oft die Werte und Normen ihrer Zeit wider und können so ungewollt voreingenommene Ergebnisse erzeugen", erläutert Rachinger. Man werde mögliche Verzerrungen prüfen und offenlegen, "wo immer dies möglich ist". In diesem Zusammenhang wird auch die externe Wissensvermittlung um Schulungen erweitert, die Nutzer gezielt im kritischen und reflektierten Umgang mit KI-Technologien unterstützen sollen.
Service: www.onb.ac.at