Permakulturanbau gut für Böden und Artenvielfalt
Permakultur-Landwirtschaft ahmt biologische Kreisläufe nach und nutzt Wechselwirkungen zwischen Pflanzen, Tieren und Mikroben, um Lebensmittel naturnah zu produzieren. Sie verbessert die Böden, steigert die Artenvielfalt und speichert mehr Kohlenstoff als industrieller Anbau, berichtet ein österreichisch-deutsches Forscherteam im Fachjournal "Communications Earth & Environment". Auch die Erträge sind rentabel, erklärte der Umweltwissenschafter Julius Reiff der APA.
Die Forscher inspizierten die Permakultur-Flächen von neun landwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland und Luxemburg, sowie lokale Felder, die konventionell bewirtschaftet werden. Die Bodenproben von Permakultur-Flächen hatten höhere Nährstoffgehalte, obwohl dort keine Mineraldünger eingesetzt wurden, so Reiff, der an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (Deutschland) forscht: "Dies lässt vermuten, dass die Nährstoffgehalte auch in den produzierten Feldfrüchten höher sind."
Auf den Permakultur Flächen fanden die Forscher, zu denen auch Johann Zaller vom Institut für Zoologie der Universität für Bodenkultur (Boku) Wien gehört, auch mehr Vogelarten, Regenwürmer und Bodenorganismen sowie die dreifache Anzahl von Pflanzenarten im Vergleich zu den konventionell beackerten Flächen. "Ein höherer Artenreichtum entsteht dadurch, dass bei Permakultur in Mischkulturen und in Kombination mit Gehölzen angebaut wird", heißt es in einer Aussendung: "Zusätzlich ist der Verzicht auf Pestizide dafür förderlich."
Besserer Kohlenstoffspeicher
Der Boden von Permakultur-Flächen speichert auch mehr Kohlenstoff, so die Forscher. Einerseits wird Kohlenstoff dort durch Düngen mit organischer Substanz vermehrt eingebracht, andererseits weniger etwa durch starke Regenfälle ausgeschwemmt, weil er zumeist mit einer Mulchschichte geschützt ist.
Die Erträge von Permakulturflächen können im Mittel durchaus vergleichbar mit denen der industriellen Landwirtschaft sein, so Reiff. Bei den untersuchten Betrieben würden die Permakulturflächen "sich wirtschaftlich selber tragen" und nicht durch andere Zweige gestützt. "Auch das Einkommen der Höfe kam jeweils aus der Permakultur-Landwirtschaft", erklärte der Experte.
Service: https://doi.org/10.1038/s43247-024-01405-8