SAL-Symposium 6G: Die Zukunft der drahtlosen Kommunikation in Linz vorgestellt
Beim ersten SAL Symposium zu 6G diskutierten international renommierte Redner:innen und Teilnehmer:innen über Technologien der nächsten Generation der drahtlosen Kommunikation. Beim Symposium wurde betont, dass es bei 6G nicht nur um schnelleres Internet geht, sondern um eine ganzheitliche Veränderung der Konnektivität.
Mehr als 120 Teilnehmer:innen aus der ganzen Welt reisten nach Linz, um 6G aus vielen verschiedenen Blickwinkeln zu diskutieren, von den Anfängen der Forschung über zukünftige Anwendungen und Visionen bis hin zu Standardisierung und Nachhaltigkeitsaspekten. Das Symposium, das vom österreichischen Forschungszentrum Silicon Austria Labs (SAL) veranstaltet wurde, umfasste Vorträge von Expert:innen aus verschiedenen Bereichen, die den interdisziplinären Charakter der 6G-Entwicklung betonten.
"6G erfordert Fachwissen, das über die herkömmliche Kommunikationstechnik hinausgeht", sagt Bruno Clerckx, CTO bei Silicon Austria Labs (SAL). "Unser Ziel für das erste Symposium zu 6G war es, renommierte Expert:innen aus der Physik, dem Ingenieurwesen und vielem mehr zusammenzubringen, um Diskussionen über ein bestimmtes Forschungsgebiet hinaus zu ermöglichen."
Einer der Höhepunkte war der inspirierende Vortrag von Sir John Pendry, der Einblicke in die grundlegende Physik der Metamaterialien bot. Mit Metamaterialien, die für ihre einzigartigen, in der Natur nicht vorkommenden Eigenschaften entwickelt wurden, lassen sich elektromagnetische Wellen und physikalische Phänomene über die Grenzen herkömmlicher Materialien hinaus beeinflussen. Metamaterialien entwickeln sich zu einer innovativen Technologie, die in der Telekommunikation, der Solarenergie, der biologischen Bildgebung, der Sensorik und der medizinischen Diagnostik Anwendung findet und eine noch nie dagewesene Kontrolle über Licht und elektromagnetische Strahlung ermöglicht. Sir John Pendry regte die Fantasie der Teilnehmer:innen an, indem er seine bahnbrechenden Forschungen zur Unsichtbarkeit erläuterte.
6G und Nachhaltigkeit
Eine zentrale Diskussion während des Symposiums drehte sich um den Zusammenhang von 6G und Nachhaltigkeit. Die Teilnehmer:innen untersuchten, wie 6G zu den 17 nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen beitragen könnte, um eine sicherere und nachhaltigere Welt zu schaffen. Beim Symposium wurde betont, dass 6G 100 Mal effizienter sein muss als sein Vorgänger 5G, um ein wirklich nachhaltiges Kommunikationsnetz mit geringem Stromverbrauch zu ermöglichen.
Jenseits der Konnektivität: Rekonfigurierbare intelligente Oberflächen und mehr
Das Symposium befasste sich mit den spannenden Aussichten für rekonfigurierbare intelligente Oberflächen (RIS), wobei der Schwerpunkt auf der Konvergenz von Kommunikations- und Wahrnehmungsmodalitäten lag. Diskutiert wurden Themen wie semantische Kommunikation und künstliche Intelligenz, Schaltkreisarchitekturen mit geringer Komplexität und Energieeinsparung. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit stand im Mittelpunkt; Ingenieur:innen, Rechtsexpert:innen und Vertreter:innen aus dem Business Development tauschten sich über 6G-Themen aus, die von entscheidender Bedeutung für alle Branchen sind.
Spitzenforschung in der LIT-Testfabrik
Die LIT Test Factory war Ort für eine umfassende Poster Session mit mehr als 25 Postern von internationalen Forscher:innen. Die LIT Test Factory beherbergt auch das 5G/6G Testbed von SAL für industrielle Anwendungsfälle, darunter zeitkritische Netzwerke für Echtzeitanwendungen, ultrazuverlässige und sichere Kommunikation, Echtzeit-Produktortung, autonome mobile Roboter, Mensch-Maschine-Interaktionen, Edge- und Cloud-Computing, KI-gestützte Netzwerke, Fertigung, Qualitätsprüfungen und das industrielle Metaverse. Das übergeordnete Ziel: die Errichtung einer intelligenten Fabrik für Industrie 5.0 und darüber hinaus.
Kulinarische Köstlichkeiten und Networking
Das Symposium bot nicht nur intellektuelle Anregungen, sondern auch ein von der WKOÖ Fachgruppe UBIT mitgesponsertes Gala-Dinner am Pöstlingberg. Das Dinner bot Gelegenheit zum Networking und zu informellen Gesprächen in entspannter Atmosphäre. Schon die Anreise zum Pöstlingberg war etwas Besonderes, denn die Teilnehmer:innen wurden eingeladen, mit einer historischen Straßenbahn von der JKU zum Veranstaltungsort zu fahren.
6G für eine strahlende Zukunft
Die sechste Generation der drahtlosen Kommunikation zielt darauf ab, das Kosten-Nutzen-Verhältnis von Anfang an zu berücksichtigen, um sicherzustellen, dass die Entwicklung von 6G nicht nur effizient, sondern auch wirtschaftlich tragfähig ist. Für die Zukunft von 6G ist ein umfassender Ansatz für die Standardisierung und Regulierung erforderlich. Klar definierte und weltweit akzeptierte Normen sind erforderlich, um die Interoperabilität und nahtlose Integration über verschiedene Netze und Geräte hinweg zu gewährleisten.
Das erste SAL-Symposium zu 6G in Linz war ein Meilenstein für die Entwicklung der nächsten Generation der drahtlosen Kommunikation und zeigte das transformative Potenzial der 6G-Technologie. Zukünftige Anwendungen werden Verkehrsüberwachung, Parkplatzerkennung, Erkennung gefährdeter Verkehrsteilnehmer, Verbesserung des Kfz-Radars, Anwesenheitserkennung, Aktivitätserkennung, Erkennung von Eindringlingen, Kollisionsvermeidung, digitaler Zwilling, virtuelle Sicherheitszonen, Navigation für Roboter und Mensch-Roboter-Interaktion umfassen.
Das Symposium wurde von Silicon Austria Labs in Zusammenarbeit mit der JKU organisiert und von der WKOÖ Fachgruppe UBIT, Silicon Alps Cluster, Anritsu, Rohde & Schwarz, Fachverband der Elektro- & Elektronikindustrie, United Micro Technology, Bosch, NXP Semiconductors und Keysight Technologies gesponsert.
Kontakt:
Isabella Preuer, MA Head of Communications & PR Communications & PR Enterprise Silicon Austria Labs GmbH Sandgasse 34 A 8010 Graz, Austria M: +43 664 832 9773 Isabella.Preuer@silicon-austria.com
Das könnte Sie auch interessieren
Partnermeldung
Standort für Cori-Institut fixiert: In Graz entsteht Zentrum für Spitzenforschung zu Stoffwechselerkrankungen
News
Hälfte der Schmetterlingsarten in Tirol laut Studie gefährdet
News