JKU und FH OÖ: Schulterschluss zur Förderung von Start-ups und Spin-offs in Oberösterreich
Die Fachhochschule Oberösterreich (FH OÖ) und die Johannes Kepler Universität Linz (JKU) gründen den Verein AcadX zur Förderung von Start-ups und Spin-offs in Oberösterreich. Die gemeinsame Mission: Vernetzung von Gründer*innen mit potenziellen Investor*innen, um somit das Gründungspotenzial von Spin-offs und Start-ups voll auszuschöpfen und zu fördern. Insbesondere Business Angels sollen für Investments in einer frühen Phase begeistert werden.
Durch die laufende Lehr- und Forschungstätigkeit der zwei größten Bildungs- und Forschungseinrichtungen in Oberösterreich, der JKU und der FH OÖ, entsteht ein sich ständig erweiternder Pool an geistigem Eigentum (z.B. Patente, Marken). Mit der Gründung von AcadX bündeln die beiden Institutionen nun ihre Stärken und Kompetenzen, um den Wissens- und Technologietransfer von der Wissenschaft in die Praxis weiter zu fördern. Davon sollen Gründer*innen, aber auch potenzielle Investor*innen und letztlich der gesamte Wirtschaftsstandort profitieren.
Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner zur Gründung des Vereins AcadX: „Ein entscheidender Erfolgsfaktor für einen Wirtschaftsstandort ist die Schnelligkeit, mit der Forschungsergebnisse in die Unternehmen gebracht werden können. Daher ist uns in Oberösterreich die möglichst enge Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft ein besonderes Anliegen, insbesondere auch durch die Stärkung des Unternehmensgeistes an unseren Universitäten und Fachhochschulen. Der Schulterschluss in Form der Gründung des Vereins AcadX ist daher ein wichtiges Signal des Standortes Oberösterreich: Einerseits zeigen die Johannes Kepler Universität Linz und die Fachhochschule Oberösterreich, dass sie Vernetzung aktiv leben. Sie bündeln ihre Stärken und Kompetenzen, um ihre Forschungserfolge noch besser und rascher zur Marktreife zu bringen. Andererseits bekommt das umfassende Unterstützungsprogramm für Start-ups in Oberösterreich eine weitere Verstärkung – noch mehr Forscherinnen und Forscher sollen zu Gründerinnen und Gründern werden. Ein starker Standort lebt von starken Ideen. AcadX hilft, dass diese Ideen von der Universität und den Fachhochschulen direkt in die Wirtschaft kommen, in Form von innovativen Produkten, Dienstleistungen und Geschäftsmodellen.“
JKU Rektor Stefan Koch erklärt: „Die JKU hat eine gesellschaftliche Verantwortung, Forschungsergebnisse und Erfindungen der Gesellschaft zugänglich zu machen. Dies kann nur durch die Schaffung einer gründungsfreundlichen Universität passieren. In Start-ups und Spin-offs können innovative Erfindungen weiterentwickelt und im Markt eingeführt und etabliert werden. Vor allem die letzten Entwicklungsschritte sind an einer Universität schwer umsetzbar, weshalb Gründungen einen wesentlichen Beitrag zum Wissenstransfer von der Forschung in die Praxis leisten.“
Unterstützt wird dieser Übergang bereits jetzt am JKU Campus durch viele Möglichkeiten für Begegnungen zwischen Forschung und Praxis, wie etwa im LIT Open Innovation Center. Dort werden die Kompetenzen von Wissenschaft und Wirtschaft an einem Ort gebündelt – es entstand eine inspirierende Netzwerk-Plattform, insbesondere auch für Gründer*innen und Start-ups sowie Spin-offs. Darüber hinaus engagiert sich die JKU für Gründungen, ist z.B. Teil der Start-up-Anlaufstelle hub,ert und unterstützt Gründungsinteressierte durch das Institut für Entrepreneurship. Dort ist auch die jährlich stattfindende Founders.Week angesiedelt, bei der Studierende eine Woche intensiv das Handwerkszeug zur Unternehmensgründung erlernen und innovative Ideen zu einem Business Model weiterentwickeln können. Mehrere Start-ups sind durch die Founders.Week bereits entstanden.
Michael Rabl, Geschäftsführer der FH Oberösterreich, betont die Bedeutung der nachhaltigen Förderung für Start-ups: „Seit über 15 Jahren stellt die FH OÖ mit ihrem Start-up Center die Weichen für die erfolgreiche Entwicklung junger Unternehmen in Oberösterreich und darüber hinaus. Die positive Bilanz spricht für sich: Zahlreiche Start-ups, die heute sowohl national als auch international Maßstäbe setzen, sind aus unserer Förderung hervorgegangen.“
Konkret bietet die FH OÖ an allen vier Standorten Gründer*innen nicht nur intensives Mentoring und Networking, sondern auch drei moderne Coworking-Spaces, die einen interdisziplinären Austausch ermöglichen und ein dynamisches Innovationsumfeld schaffen. Neben diesen wichtigen Ressourcen gibt es auch Vorlesungen, Seminare und praxisorientierte Workshops. Ein besonderes Highlight ist der eigene Podcast „Wannabe a Founder“ und die „Wannabe a Founder Masterclass“ – ein intensives, neuntägiges Bootcamp für Gründungsinteressierte, das tiefgehende Einblicke in unternehmerisches Denken und Handeln vermittelt. Auch auf sozialen Medien geht das Start-up Center mit dem TikTok-Kanal „Founder Buddies“ neue, kreative Wege, um Wissen digital zu vermitteln und junge Unternehmer*innen anzusprechen.
Finanzierungslücke in der Frühphase soll geschlossen werden
Auch dieses Angebot wird nun erweitert. FH OÖ und JKU wollen mit ihrem neuen Verein AcadX insbesondere junge Gründer*innen von der Ideenphase bis zur Gründung unterstützen und mit wichtigen Berater*innen und Begleiter*innen, wie z.B. der Tech2b Inkubator GmbH, vernetzen. Ein besonderer Fokus liegt aber auch bei der Ansprache von sogenannten Business Angels, also Privatpersonen oder Institutionen, die an der finanziellen Unterstützung von Gründungen interessiert sind. Diese sollen mit gründungswilligen Innovator*innen aus Wissenschaft und Studium vernetzt werden – und das bereits in einem sehr frühen Stadium. Damit soll eine vorhandene Finanzierungslücke in der Frühphase von Start-ups und Spin-offs geschlossen werden.
Gerold Weisz, Leiter des Start-up Centers der FH OÖ, unterstreicht die Wichtigkeit von jungen, innovativen Unternehmen für die Institutionen und die Wirtschaftsregion Oberösterreich: „Die heutigen Gründer*innen und Start-ups sind unsere Wirtschaftskraft und unsere Arbeitsplätze von morgen. Mit AcadX gehen wir nun einen Schritt weiter, schließen die derzeit klaffende Finanzierungslücke vor allem im Business Angels-Bereich und ermöglichen dadurch auch die Entstehung von interdisziplinären und hochschulübergreifenden Start-up-Teams.“
JKU Vizerektorin für Finanzen und Entrepreneurship Christiane Tusek erklärt das gemeinsame Ziel: „JKU und FH OÖ wollen mit AcadX die Zukunft der Wirtschaft in Oberösterreich mitgestalten. Unsere Mission ist es, engagierte Studierende oder Forschende mit potenziellen Investor*innen zu vernetzen. Es gibt so viele geniale und innovative Ideen – wir wollen ein Umfeld schaffen, in dem diese Ideen realisiert werden können.“
Dass dieses Ziel von JKU und FH OÖ gemeinsam unterstützt wird, freut Bernhard Lehner, Co-Founder der factory300 in der Tabakfabrik und selbst Business Angel: „Wir haben im internationalen Vergleich Aufholbedarf bei der Zahl der akademischen Spin-offs. Diese gemeinsame Initiative der größten Bildungseinrichtungen Oberösterreichs ist ein starkes Signal: an Studierende, mutiger zu sein und Unternehmer*innentum als große Chance zu sehen. Und an Business Angels, um die unternehmerische Zukunft unseres Landes mit Erfahrung, Netzwerk und Kapital zu begleiten.”
FH OÖ Geschäftsführer Rabl und JKU Rektor Koch betonen abschließend: „Mit AcadX möchten wir gemeinsam wichtige Impulse für Neugründungen und Innovation in Oberösterreich setzen und kontinuierlich daran arbeiten, den Wirtschaftsstandort Oberösterreich zu stärken und weiterzuentwickeln. Denn: Die Innovationskraft unserer Gründer*innen ist ein entscheidender Faktor für die Zukunftsfähigkeit der gesamten Region.“