Klima-Glossar: Hybrid-Auto
Auf dem Weg zur Elektrifizierung des Individualverkehrs hat die Fahrzeugentwicklung einen Zwischenstopp eingelegt, und diesen Hybridfahrzeug genannt. Für Kritiker ist es ein grünes Mäntelchen, das primär für mehr Vortrieb beim sportlichen Ampelstart mit dem schwerem SUV sorgt, für Befürworter eine sinnvolle Zwischenstufe bis zum breit verfügbaren rein elektrisch motorisierten Auto - das heute noch verhältnismäßig teuer ist und eine beschränkte Reichweite hat.
Mikro-, Mild-, Voll- und Plug-in-Hybride
Ein Hybridfahrzeug kommt meist nicht ohne Verbrennermotor aus, der die teilweise noch geringe Reichweite der Fahrzeuge kompensiert. Wobei es eine Vielzahl von Hybridantrieben gibt, eingeteilt nach dem Hybridisierungsgrad - und zwar als Mikro-, Mild-, Voll- und Plug-in-Hybride.
Der Mikrohybrid unterscheidet sich von einem gewöhnlichen Fahrzeug mit Verbrennungsmotor nur durch sein Start-Stopp-System, so der ÖAMTC. Ein Mikro-Hybrid nutzt diese gewonnene Energie zum Laden der 12V-Batterie, was zu einem reduzierten Kraftstoffverbrauch des Verbrennungsmotors führt.
Der Mildhybrid ist mit einem Elektromotor ausgestattet, verwendet aber dennoch einen Verbrennungsmotor, um die Räder während einer Fahrt anzutreiben. Die Rolle des Elektromotors im Verkehr besteht darin, den Verbrennungsmotor beispielsweise beim Anfahren oder bei der Beschleunigung zu unterstützen.
Der Vollhybrid kann bei Bedarf rein mit Elektroantrieb gefahren werden und ist daher auch die Voraussetzung für einen seriellen Hybrid. Der einzig limitierende Faktor für den rein elektrischen Modus ist die Batteriekapazität.
Der Plug-In-Hybrid ist aus technischer Sicht im Wesentlichen ein Vollhybrid mit zusätzlicher Technologie. Der Unterschied zwischen einem Vollhybrid und einem Plug-in-Hybrid (PHEV) besteht darin, dass die Elektrofahrzeugbatterie des Vollhybrids ausschließlich über regeneratives Bremsen oder den Verbrennungsmotor geladen wird, während das Laden der vergrößerten Traktionsbatterie des Plug-in-Hybrids auch über eine Steckdose oder Ladestation erfolgen kann.
Umweltfreundlichkeit hängt von Fahrverhalten ab
Ein Blick auf die Pkw-Neuzulassungen im Jahr 2021 zeigt, dass im Vorjahr insgesamt knapp 240.000 Autos angemeldet wurden, davon hatten gut 33.000 einen reinen Elektroantrieb. Auf Benzin-Hybride entfielen weitere 43.000 Neuzulassungen, auf Diesel-Hybride 13.500 Fahrzeuge.
Ob Hybrid-Autos wirklich der Umwelt nützen, hängt sehr stark vom Fahrverhalten ihrer Besitzer ab. In Deutschland liegt der mittlere elektrische Fahranteil von Privatfahrzeugen bei nur 43 Prozent, bei Dienstwagen sogar nur bei 18 Prozent, so das Ergebnis einer Studie des deutschen Fraunhofer-Instituts und dem NGO International Council on Clean Transportation (ICCT).
"Im Mittel fallen die realen Kraftstoffverbräuche und CO2-Emissionen von Plug-in-Hybridfahrzeugen bei privaten Haltern in Deutschland mehr als doppelt so hoch aus wie im offiziellen Testzyklus, während die Werte bei Dienstwagen sogar viermal so hoch sind", vermerkte das Fraunhofer-Institut im Vorjahr.