FFG: BMBWF-Förderzusage für „Quantum Austria“-Projekte
Die bewilligten Projekte sind der orientierten Grundlagenforschung zuzuordnen und verfügen über ein Gesamtbudget von 4 Millionen Euro. Sie werden an renommierten Institutionen wie den Universitäten Innsbruck, Linz, Wien, der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sowie Joanneum Research durchgeführt.
Die nun geförderten Vorhaben befassen sich mit den folgenden Themenbereichen:
1. Verallgemeinern des Stabilisatorformalismus auf Qudits: Dieses Projekt zielt darauf ab, Hindernisse durch die Verallgemeinerung des Stabilisatorformalismus von zwei auf mehr Dimensionen zu überwinden. Dieser Formalismus stellt die Basis für ein breites Spektrum an zentralen Methoden der Quanteninformationsverarbeitung dar, beispielsweise für Quantenfehlerkorrektur, Verifizierung von Quantensystemen, und mess-basiertes Quantencomputing.
2. Sicherheits- und Datenschutzherausforderungen in der Quanteninformatik: Ein weiteres Forschungsprojekt adressiert die aufkommenden Sicherheits- und Datenschutzherausforderungen, die mit der rasanten Entwicklung von Quantencomputern, den Fortschritten bei der Entwicklung von Zwei-Niveau-Systemen und der Verbreitung benutzerfreundlicher Quanten-Cloud-Anwendungen einhergehen. Ziel ist es, bedeutende Beiträge zum Design sicherer Quantenhardware und zur Sicherheit von Quanten-Cloud-Anwendungen für Endbenutzer zu leisten.
3. Vanadium in Siliziumcarbid für Spin-Photon-Verschränkungen: In diesem Vorhaben wird Vanadium in Siliziumcarbid als mehrdimensionales System entwickelt und in einen photonischen Mikroresonator aus Silizium integriert, um Spin-Photon Verschränkung zu erzielen. Dies bildet die Grundlage für einen Halbleiter-basierten Quantenrechner mit hervorragender Modularität und Skalierbarkeit.
4. Modulare Quanteninformationsverarbeitung mit Qudits in gefangenen Ionensystemen:Dieses Projekt konzentriert sich auf die Entwicklung von Techniken, die eine modulare und großmaßstäbliche Quanteninformationsverarbeitung mit mehrstufigen Systemen (Qudits) in gefangenen Ionensystemen ermöglichen.
5. Quantenversionen von Standardalgorithmen für maschinelles Lernen: Ein weiteres Vorhaben zielt darauf ab, Quantenversionen von Standardalgorithmen auf photonische integrierte Schaltkreise für maschinelles Lernen zu entwickeln und zu untersuchen, ob fortschrittliche Quantengeräte die Leistung für reale Anwendungen verbessern können. Das Projekt bietet bemerkenswerte Einblicke in die Möglichkeiten von Rechenmodellen mit optischen Implementierungen für die Gestaltung zukünftiger, nachhaltigerer Rechenalgorithmen.
Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG, die primär Projekte der angewandten Forschung unterstützt, konnte seit Beginn des Förderprogrammes "Quantum Austria" in den ersten drei Ausschreibungen bereits 26 Projekte mit insgesamt 75 Mio. Euro Fördervolumen auf den Weg bringen. "Quantum Austria" wird aus Mitteln des europäischen Wiederaufbau- und Resilienzfonds unter dem Label "NextGenerationEU" finanziert.
Eine weitere "Quantum Austria"-Ausschreibung, die erneut auf Projekte im Bereich Quanteninformationsverarbeitung abzielt, wird in Kürze über die FFG veröffentlicht.
Position Österreichs als Forschungsnation stärken
"Mit den zahlreichen geförderten Projekten sind wichtige Schritte in der Umsetzung des BMBWF-Forschungsprogramms Quantum Austria gelungen. Ich bin überzeugt, dass diese Projekte wesentliche Beiträge zur Weiterentwicklung der hervorragenden Quantenforschung leisten und die Position Österreichs als führende Forschungsnation in diesem zukunftsträchtigen Bereich weiter stärken werden. Mit einer weiteren Ausschreibungsrunde im Bereich des hochsicheren Quantencomputings über die FFG ermöglichen wir die Finanzierung weiterer zukunftsweisender Projekte", so der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Martin Polaschek.
"Diese Projekte unterstreichen die bedeutende Rolle, die Österreich in der internationalen Quantenforschung einnimmt. Damit wir diesen Innovationsvorsprung nicht verlieren, ist es entscheidend, den Schritt zur erfolgreichen Anwendung zu schaffen und so die Position Österreichs als ein führender Standort für quantentechnologische Innovationen auch in Zukunft zu sichern", so Henrietta Egerth und Karin Tausz, Geschäftsführerinnen der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG.
Rückfragehinweis: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung Lena Wolf Pressesprecherin +43 1 53120-5020 lena.wolf@bmbwf.gv.at www.bmbwf.gv.at FFG - Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft Mag. Matthis Prabitz Pressesprecher +43 5 7755-6017 matthis.prabitz@ffg.at www.ffg.at