Die Oper des 21. Jahrhunderts: Bühnenbilder in Virtual Reality
Seit jeher erschafft Kunst neue Welten, in welche das Publikum eintauchen kann. Um diese Welten visuell zum Leben zu erwecken, entwickeln Bühnenbildner und Kulissenbauer aufwändige Szenerien. Die Wiener Staatsoper setzt nun mit Hilfe des Forschungszentrums VRVis auf Virtual Reality und virtuelle Bühnenplanung.
Die Wiener Staatsoper lebt von opulenten Bildern: Masken, Kostüme und natürlich das Bühnenbild entführen das Publikum in die Welten von Figaro, Elektra und Madama Butterfly. Ein gutes Bühnenbild muss dabei nicht nur die künstlerische Vision der Regie widerspiegeln, sondern vor allem funktional sein: Praktikabler Auf- und Abbau, intelligenter Einsatz von Hebe- und Drehbühnen, Flugmaschinen, Beleuchtung, gute Sichtachsen usw. müssen bei der Planung immer mitbedacht werden. Keine leichte Aufgabe – weswegen in den "Bauproben" diese Konstruktionen direkt auf der Bühne mit Hilfe von Mock-ups genau geplant und kollaborativ entwickelt werden. Doch in der Oper ist die Bühne die kostbarste Ressource und die Zeit für Bauproben darum knapp bemessen. Der Einsatz von Virtual Reality bietet hier eine kostengünstige und vergleichsweise unaufwändige Alternative, um losgelöst von der realen Bühne die Bühnengestaltung wie in Echt zu planen.
Wiener Staatsoper wird virtuell
In Zusammenarbeit mit dem Wiener Forschungsunternehmen VRVis Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung hat die Wiener Staatsoper einen ersten Schritt gesetzt, um mit Virtual Reality-Technologie Bühnengestaltung auf ein neues, digitales Level zu heben. Die virtuelle Welt soll zukünftig die künstlerischen Welten schneller und einfacher real werden lassen. Denn nicht nur in Zeiten von Corona ist es wichtig, notwendige Arbeitsabläufe zu überdenken und zu optimieren. "Wir haben uns die Frage gestellt, wie wir die Bühnentechnik ins 21. Jahrhundert holen können. Indem wir unsere Bühnenbilder in Virtual Reality entwickeln und planen, können wir diese von der kostbaren Ressource Bühne loslösen – die Bühne wird ja immer gebraucht", erklärt Michael Wilfinger aus der technischen Direktion der Wiener Staatsoper. "Zusätzlich können wir in VR deutlich einfacher prüfen, ob alle unsere Zuseherinnen und Zuseher optimale Sicht haben: von den einfachen Stehplätzen bis hin zur Präsidentenloge – alle sollen das bestmögliche Opernerlebnis geboten bekommen."
Echter Nutzen dank Virtual Reality
Für dieses in Österreich völlig neue Projekt wurde die Bühne und der Zuschauerraum der Wiener Staatsoper mit einem Laserscanner hochauflösend aufgenommen und eine virtuelle Kopie angefertigt. Nun kann die Entwicklung eines Bühnenbildes in Form von 3D-Modellen losgelöst von Zeit, Raum und Personal passieren. Außerdem können in Virtual Reality Feinheiten und Funktionalitäten besser geplant sowie mehr Ideen ausprobiert werden. Und auch darüber hinaus sieht Anton Fuhrmann, VR-Experte des VRVis, viele Vorteile: "Das ist einer der schönen Fälle, wo Virtual Reality eine spürbare Verbesserung bringt – über den reinen Marketingeffekt hinaus. Die 3D-Bühnenmodelle können an andere Häuser übermittelt werden, die sich das in VR ansehen – das macht Aufführungen flexibler. Oder eine Opernsängerin, die noch in einem vorigen Engagement ist, kann sich bereits mit dem neuen Bühnenbild vertraut machen und sich remote einbringen. Nun muss niemand mehr eingeflogen werden. Gerade in Zeiten wie diesen, mit Reise-Einschränkungen und gesundheitlichen Maßnahmen, ist es eigentlich essenziell, kollaborativ in einer virtuellen Umgebung arbeiten zu können."
Rückfragehinweis: Mag. Daniela Drobna Kommunikation VRVis Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung Forschungs-GmbH 01/9089892-207 drobna@vrvis.at
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