Am 10. Juni ist wieder eine Sonnenfinsternis in Österreich
Nach mehr als sechs Jahren wird am 10. Juni in Österreich wieder eine Sonnenfinsternis zu sehen sein. Ein größeres Ereignis wie die partielle Sonnenfinsternis von 2015 wird das aktuelle Himmelsschauspiel allerdings nicht: Bedeckte der Mond damals die Sonnenscheibe zu maximal 63 Prozent, werden es diesmal nicht einmal fünf Prozent sein. Deshalb wird es auch weder merklich dunkler, noch kühler, so Alexander Pikhard von der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA).
Bei Neumond steht der Mond von der Erde aus gesehen nahe der Sonne. Durchschnittlich zwei Mal im Jahr verdeckt der Erdtrabant dabei zumindest teilweise die Sonnenscheibe und es kommt zu einer Sonnenfinsternis. Diese ist allerdings nicht überall auf der Erde zu sehen. In Wien gab es die letzte partielle Sonnenfinsternis am 20. März 2015, die nächste nach dem aktuellen Ereignis wird - ebenfalls partiell - am 25. Oktober 2022 sein, immerhin mit einer Bedeckung von 30 Prozent.
2026 wird eine größere Sonnenfinsternis erwartet
Imposanter wird die partielle Sonnenfinsternis am 12. August 2026 mit einer Bedeckung von 87 Prozent der Fläche, "der höchste Wert seit 1999", so Pikhard zur APA. Das Ganze findet allerdings genau zu Sonnenuntergang statt. Da könnte sich ein Abstecher nach Spanien lohnen, wo dieses Ereignis als totale Finsternis zu beobachten ist. In Wien gab es die letzte totale Sonnenfinsternis am 8. Juli 1842, die nächste findet erst am 16. Mai 2227 statt.
Bei der aktuellen partiellen Sonnenfinsternis wird der Mond die Sonne zwischen 11.52 und 13.28 Uhr etwas verdunkeln, wobei die größte Bedeckung um 12.40 Uhr erreicht wird. Der Mond wird dann rund 4,6 Prozent der Sonnenfläche verdecken. Damit wird die Finsternis ohne Auswirkungen auf die Umgebung bleiben: Es wird weder merklich dunkler noch merklich kühler werden. Insgesamt dauert das Himmelsschauspiel in Wien eine Stunde und 36 Minuten.
Um die Finsternis zu beobachten muss man unbedingt mit entsprechendem Schutz zur Sonne schauen. Mit freiem Auge braucht man eine Finsternisbrille oder Sonnenfilterfolie, die im astronomischen Fachhandel erhältlich sind. Pikhard warnt davor, "Hausmittel" wie Rettungsdecken, rußgeschwärzte Gläser, CDs oder ähnliches zu verwenden. Will man mit einem Fernglas oder Fernrohr beobachten, muss eine Sonnenfilterfolie vor der Öffnung des Fernrohrs verwendet werden.
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