Wenn das Geld dem Grün folgt
Was in Städten passiert, wenn in Zeiten der rapiden Klimaerwärmung und dem Wachsen sommerlicher Hitzeinseln im verbauten Gebiet mit Grünflächen gegengesteuert wird, hat sich ein Forschungsteam am Beispiel Wiens angeschaut. Im Fachmagazin "npj urban sustainability" zeigen Forscherinnen und Forscher der Universität für Bodenkultur (Boku), der Geosphere Austria, der Technischen Universität (TU) Wien, vom Austrian Institute of Technology (AIT) und Joanneum Research ein komplexes Ursache-Wirkungs-Geflecht auf.
Dass Investitionen in kühlendes städtisches Grün letztlich dazu führen können, dass die Viertel für zahlungskräftigere Mieter und Käufer attraktiver und Menschen, die auf leistbaren Wohnraum angewiesen sind, verdrängt werden, ist ein bekannter Effekt - Stichwort: Gentrifizierung. Der Effekt zeigte sich auch in der Untersuchung, heißt es in einer Aussendung der Boku. Das Gegenmittel: "Jeder zusätzliche Prozentanteil an sozialem Wohnbau verringert das Risiko einer Gentrifizierung um vier bis fünf Prozent", wird Michael Friesenecker vom Boku-Institut für Landschaftsplanung zitiert: In Zeiten, in denen "Wohnen zunehmend als Ware" betrachtet werde "und leistbarer Wohnraum unter Druck gerät, war es uns am Beispiel Wiens - wo sozialer Wohnbau eine zentrale Rolle spielt - besonders wichtig, diesen Zusammenhang sichtbar zu machen".
Service: https://doi.org/10.1038/s42949-025-00202-2