Kommerzialisierung im Spitzensport nimmt zu
Am 27. Juli beginnen in London die XXX. Olympischen Sommerspiele der Neuzeit. Das Zentrum für Zukunftsstudien (ZfZ) der Fachhochschule Salzburg hat aus diesem Anlass österreichweit 1.000 Personen zu grundsätzlichen Entwicklungen im Spitzensport und bei den Olympischen Spielen befragt. Dabei stellte sich heraus: Eine Mehrheit der Österreicher (53 Prozent) glaubt, dass Vermarktung und Kommerzialisierung weiter zunehmen werden. Die Untersuchung gilt als repräsentativ.
"Noch stärker ist die Annahme, dass Spitzensport zukünftig, also noch mehr als heute, zu einem Massenspektakel und einem inszenierten Fernsehereignis wird", betonte Studienleiter Reinhold Popp. 58 Prozent aller befragten Personen hätten diese Meinung vertreten. "Zudem sind 55 Prozent der Österreicher der Überzeugung, dass Sportangebote immer vielfältiger werden."
Allerdings würde trotz des Trends zur Kommerzialisierung, Medialisierung und Inszenierung nur eine Minderheit der Bevölkerung (26 Prozent) glauben, dass die olympischen Ideale künftig verloren gehen. "Das Motto 'Dabei sein ist alles' dürfte in der Bevölkerung noch immer einen hohen Stellenwert genießen." Dass Profisportler im 21. Jahrhundert das Potenzial haben, zu "Popstars" zu werden, glaube gerade einmal ein Drittel (32 Prozent) der Österreicher.
Apropos: Der Satz "Dabei sein ist alles" wird oft Pierre de Coubertin, dem Begründer des Internationalen Olympischen Komitees, zugeschrieben. Ein Satz, den der Franzose so allerdings nie gesagt hat. Verbürgt ist nur seine Aussage nach dem 400-m-Lauf bei den Olympischen Spielen 1908 in London, wo nach einer knappen Entscheidung Unklarheit über den Sieger herrschte: "Das Wichtigste bei den Olympischen Spielen ist nicht zu gewinnen, sondern daran teilzunehmen."
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