Hitzewellen: Universität Graz präsentiert Plan für lückenloses Frühwarnsystem
Ein internationales Forschungsteam unter Leitung der Universität Graz untersucht die Herausforderungen eines globalen Frühwarnsystems für Hitze. Die Forscherinnen und Forscher wollen gefährdete Gruppen (wie ältere Menschen und Kinder) besser schützen und sich frühzeitig auf Risiken in Schlüsselbereichen wie der Landwirtschaft und dem Gesundheitswesen vorbereiten.
Der Betondschungel unserer Städte verwandelt sich in glühende Hitzeinseln, Balkone werden zu unerträglichen Öfen und selbst die Nacht bietet manchmal keine Erleichterung: Hitzewellen sind stille Killer und werden immer häufiger, treten mit höheren Temperaturen auf, betreffen mehr Menschen und dauern immer länger.
Diese Hitze ist nicht nur unangenehm, sondern stellt für viele Menschen auch ein ernstes Gesundheitsrisiko dar. Die Weltorganisation für Meteorologie und die Weltgesundheitsorganisation haben seit langem ein Mandat für gesundheitliche Hitzewarnsysteme, um die Bevölkerung in den betroffenen Regionen rechtzeitig zu warnen.
Die Entwicklung eines globalen Frühwarnsystems erfordert ein hohes Maß an Zusammenarbeit und Konsens. Ein Schritt in diesem Prozess ist es, mögliche Hindernisse zu identifizieren. Deshalb hat ein internationales Team von Klimaexpert:innen unter der Leitung von Chloe Brimicombe vom Wegener-Zentrum der Universität Graz die größten Herausforderungen analysiert und stellt in einer Studie eine Vision für den weiteren Weg im Detail vor.
"Es gibt bereits einige gut funktionierende Warnsysteme auf der ganzen Welt", erklärt Brimicombe. "Allerdings gibt es Lücken. Es gibt keine international einheitliche Definition von Hitze, und in einigen Regionen sind die Überwachungsdaten lückenhaft. Außerdem werden soziale Aspekte bei den derzeitigen Bemühungen oft nicht ausreichend berücksichtigt."
Ilona M. Otto vom Wegener Zentrum an der Universität Graz hat diesen Aspekt im Rahmen der Studie untersucht. "Hitze betrifft nicht alle Menschen gleichermaßen. Menschen, die im Freien arbeiten müssen, sind besonders gefährdet", erklärt Otto. Ein Frühwarnsystem könnte hier helfen, indem es vorschlägt, die Arbeitszeiten anzupassen oder mehr Schutzkleidung und Wasser bereitzustellen.
Jennifer Runkle von der North Carolina State University, Mitautorin der Studie, betont den zusätzlichen Nutzen solcher Frühwarnsysteme über die Gesundheitsvorsorge hinaus. "Ein globales Hitzewellen-Frühwarnsystem kann nicht nur besonders gefährdete Gruppen wie schwangere Frauen und Kinder schützen, sondern auch vor Risiken in kritischen Bereichen wie Forst-, Land- und Bildungswirtschaft warnen."
Fotos
https://bilderpool.uni-graz.at/s/cEa6N3gMCXxKt3A
Publikation
Preventing heat-related deaths: The urgent need for a global early warning system for heat; Chloe Brimicombe, Jennifer D. Runkle, Cascade Tuholske, Daniela I. V. Domeisen, Chuansi Gao, Jørn Toftum, Ilona M. Otto
https://journals.plos.org/climate/article?id=10.1371/journal.pclm.0000437
Rückfragehinweis: Chloe Brimicombe chloe.brimicombe@uni-graz.at Ilona Otto ilona.otto@uni-graz.at +43 (0)316 380 - 8464 Mag. Roman Vilgut, MA Redakteur | Communications Officer Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit | Communications and Public Relations Universität Graz | University of Graz Universitätsplatz 3/1, 8010 Graz T.: +43/(0)316/380 - 1017 M: +43/(0)660/3437615 E-Mail: roman.vilgut@uni-graz.at Web: https://uni-graz.at Twitter: https://twitter.com/RomanVilgut
Das könnte Sie auch interessieren
Partnermeldung
Zwei weitere Exzellenzcluster starten
News
Exzessiver Alkoholkonsum bewirkt alarmierende Herzrhythmusstörungen
Partnermeldung