Frauen für Making begeistern
Nur eine Türe entfernt, im Eingangsbereich des Happylab, sind in einem Schaukasten einige Projekte von Makerinnen zu sehen. Neben aus Sperrholz gebastelten Lampenschirmen und Accessoires aus dem Lasercutter drehen sich auf einer Platte lasergravierte Ringe aus Metall im Kreis. Daneben heißt ein mit weißen, flatterhaften Stoffen aus dem 3D-Druck bekleidetes Mannequin Besucher willkommen.
Das Happylab gibt es bereits seit 2006, in den zweiten Bezirk ist die offene Werkstätte aber erst vor einem Jahr übersiedelt. Neben mehr Platz gibt es jetzt außerdem eine Tischlerei, eine vollausgestattete Schlosserei, eine Holz- und eine Metallwerkstatt.
Die Idee zum Female Maker Month ist im Rahmen des FFG-Projekts FEM*mad entstanden. In Kooperation mit dem Austrian Institute of Technology (AIT), der Universität Salzburg und dem Kreativraum Mz*Baltazar’s Lab wird seit 2019 nach Möglichkeiten gesucht, das Makermovement integrativer und besonders für junge Frauen ansprechender zu gestalten. Denn nur etwa 20 Prozent der Nutzer:innen von Makerspaces sind Frauen, wie es in einer Aussendung des Happylab heißt. Das Vorhaben läuft noch bis September 2022.
Fehler machen ist erlaubt
Teil der Bemühungen ist ein Rundgang durch die Werkstätte. Die Tour beginnt in der Hobbywerkstatt, wo Hammer, Schraubenzieher und Zangen die Wände säumen. Sägen, bohren, schrauben – in der Hobbywerkstatt gibt es hauptsächlich Gerätschaften, für die es keine Einschulung braucht. Einzig das Herzstück, die CNC-Fräse, ist nicht ganz selbsterklärend. Für Geräte wie die Fräse, 3D-Drucker, Lasercutter oder Schneideplotter gibt es Videotutorials, Einschulungen und eine Datenbank, wo Nutzer beispielsweise ihre Schnittwerte zu bestimmten Materialien eintragen, damit alle voneinander lernen können.
An der CNC-Fräse trifft man oft auf Heilmasseurin Katharina, die sich mit Massagesesseln, Aufsätzen für Massageliegen und weiterem Zubehör für Masseure wortwörtlich ein zweites Standbein aufbaut. „Machen, machen, machen“, rät sie den Teilnehmerinnen des Rundgangs. Sie habe so ziemlich jeden Fehler schon gemacht – aber keinen Fehler zweimal.