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Mehr zum Thema / Mario Wasserfaller / Dienstag 24.08.21

„Alles außer Hören kann man schaffen“

Mit der kommenden Etablierung der Österreichischen Gebärdensprache (ÖGS) in die Lehrpläne der heimischen Schulen sieht Helene Jarmer eine seit langem bestehende Forderung gehörloser Menschen erfüllt. Diesem Meilenstein müssten noch viele weitere folgen, wie etwa eine 24-Stunden-Telefonvermittlungszentrale für gehörlose Menschen, fordert die Präsidentin des Österreichischen Gehörlosenbundes (ÖGLB) und ehemalige Behindertensprecherin der Grünen.
Foto: ÖGLB/Martin Juen Helene Jarmer ist seit ihrem zweiten Lebensjahr gehörlos.

Dolmetschung: Delil Yilmaz (simultan via Zoom)

APA-Science: Was sind momentan die wichtigsten gesellschaftspolitischen Themen, die die Gehörlosen-Community beschäftigen und die höchste Priorität in der Umsetzung haben?

Jarmer: Ich versuche mich da kurz zu halten. Es soll nun ein ÖGS-Lehrplan kommen für alle Schüler und Schülerinnen in ganz Österreich. Es soll ein Freifach, ein Wahlpflichtfach oder ein Hauptfach geben in ÖGS. Das zweite große Thema ist, dass gehörlose Menschen natürlich einerseits in den Bereich Menschen mit Behinderungen fallen, aber gleichzeitig auch in den Bereich der Sprachminderheiten. Sprachminderheiten haben hier auch gewisse Rechte, die wir versuchen umzusetzen bzw. denen wir nachgehen und auch hier gibt es Gespräche, um einen Weg zu finden, auch da einen Platz zu haben. Wir hätten eigentlich am 10. Dezember eine Veranstaltung geplant mit dem Institut für Menschenrechte. Wir hoffen, dass das dieses Jahr klappt. Das wurde leider schon ein, zwei Mal abgesagt wegen Corona. Außerdem möchten wir eine Telefonvermittlungszentrale für gehörlose Menschen in Österreich haben. Wir haben jetzt einen Notruf, das nennt sich DEC 110. Das ist zwar ein gutes Projekt, wo man einen Notruf tätigen kann, aber eine Telefonvermittlungszentrale in einem größeren Ausmaß für die Gehörlosen-Community ist unser großes Ziel. Beim nationalen Aktionsplan, der von 2021 bis 2030 geht, sind wir natürlich ganz aktiv dabei und versuchen diese Dinge auch umzusetzen.

Ich hake beim neuen ÖGS-Lehrplan ein, der ab 2023/24 einen Unterricht ermöglichen soll, der gehörlose Kinder und Jugendliche besser in den Unterricht mit einbindet. Wie beurteilen Sie diese Entwicklung?

Es gibt keinen Lehrplan für gehörlose Schülerinnen und Schüler in ganz Österreich. Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Sie müssen sich vorstellen, dass die Schüler und Schülerinnen hier nicht in ihrer Muttersprache, also in der Sprache mit der sie kommunizieren, unterrichtet werden, sondern in einer Fremdsprache. ÖGS hat ja eine eigene Grammatik, eine eigene Syntax, eine eigene Struktur und das muss einmal gelernt werden, damit Bildung überhaupt geschehen kann. Das wird erst jetzt nachgeholt. In den Schulen in Südtirol wird ja beispielsweise in beiden Sprachen, Deutsch und Italienisch, gleich viel unterrichtet, sodass die Kinder beide Sprachen genießen und in den Sprachen eine Ausbildung machen können.

Es ist so, dass gehörlose Kinder nun abgeholt werden, aber auch hörende Kinder, deren Eltern gehörlos sind und deren Muttersprache auch die ÖGS ist. Es wird auch ein Freifach ÖGS für andere Schüler und Schülerinnen angeboten, sodass die Möglichkeit besteht, dass auch interessierte Schülerinnen und Schüler statt Französisch oder auch zusätzlich zu Französisch die ÖGS lernen können. Das hat einen großen Mehrwert für die Gesellschaft und spiegelt auch die Pluralität der Gesellschaft in den Schulen wider. Auch dem kommen wir einen Schritt näher.

Sie sind jetzt schon lange aktiv, um die Rechte von gehörlosen oder gehörbehinderten Menschen einzufordern. Bei allen noch offenen Forderungen, was hat sich im Positiven getan?

Ich habe manchmal den Eindruck, es geht eigentlich gar nichts weiter, aber wie Sie sagen, wenn man dann zurückschaut auf die letzten 20 Jahre und da mal genauer hinschaut, hat sich schon einiges getan. Untertitel sind zum Beispiel ein Thema. Früher gab es keine Untertitel. Da war der ORF auch nicht gesetzlich verpflichtet die Untertitel zu maximieren. Anstatt quasi jedes Jahr die Zahlen gleich zu halten, muss es immer eine Steigerung geben. Also Untertitel gibt es sehr, sehr wenige. Auch beispielsweise jetzt bei den Olympischen Spielen ist noch immer nicht alles untertitelt. Da regen sich auch sehr viele Menschen auf. Die Anerkennung der Taubblindheit als eigene Behinderungsform gab es nicht. Damals mussten sich taubblinde Menschen entscheiden zwischen der Unterstützung bzw. Förderung für ihre Taubheit oder Blindheit. Also wenn man beides hatte, hat man entweder auf die eine oder die andere Förderung verzichten müssen. Durch die rechtliche Anerkennung bekommt man natürlich die Förderung für beides.

Auch die Prüfungsform der Zentralmatura kann für gehörlose und schwerhörige Menschen angepasst werden, sodass diese Personen auch mehr Zeit haben, um die Prüfung zu absolvieren. Wenn es mit der Aussprache zu Problemen kommt, dann wird das mit der Hörbeeinträchtigung begründet bzw. im Vorhinein schon geklärt. Also es braucht hier einfach Regelungen und Gesetze und keine internen Ausnahmen. So etwas braucht natürlich viel Zeit. Die Anerkennung der ÖGS ist weder positiv noch negativ, sag ich jetzt einmal, weil die Auswirkungen das sind, was zählt. Die Auswirkungen sind so marginal, dass man das so nicht stehen lassen kann.

Sie waren acht Jahre in der Politik für die Grünen tätig. Wie fällt Ihre Bilanz aus? Worin liegt der größte Unterschied zu Ihrer Tätigkeit als Präsidentin des ÖGLB, auch in dem Sinne, Dinge umzusetzen?

All diese Dinge, die ich Ihnen vorhin erzählt habe, das ORF-Gesetz, die Anerkennung der Taubblindheit, etc., das sind alles meine Erfolge und auch meine Aktivitäten als Nationalratsabgeordnete gewesen. Speziell für den ÖGLB haben wir natürlich auch andere Dinge zu tun. Initiativen, die auf einer ganz anderen Ebene stattfinden. Mobilisierungen der Zivilgesellschaft, und und und. Ich als Behindertensprecherin habe natürlich auch sehr viele Gespräche mit anderen Menschen mit Behinderungen geführt, um das dann auch in Anträge zu gießen und in den Ausschüssen Interessen aller Behinderungsformen zu vertreten.

Als ÖGLB-Präsidentin ist es dann meine Aufgabe gewesen, diese Anträge in der Zivilgesellschaft dementsprechend zu erklären und auch im Parlament vorzustellen und zu erklären, wie das Ganze funktioniert. Also das sind schon viele Unterschiede, aber auch viele Gemeinsamkeiten. Selbstbestimmtes Leben oder Partizipation, was bedeutet das? All diese Themen werden selbstverständlich in beiden Funktionen, sowohl in der Politik als auch als ÖGLB-Präsidentin, angesprochen und auch erklärt.

Das Ganze wird natürlich auch kritisch betrachtet. Was bedeutet das, ein selbstbestimmtes Leben? Es müssen Menschen, die betroffen sind, für Menschen, die auch betroffen sind, sprechen. Wir hatten zum Beispiel im ORF-Publikumsbeirat den Fall, dass ein Jugendlicher für Jugendliche spricht, eine Frau für Frauen und dann haben wir einen nicht-behinderten Menschen, der für behinderte Menschen spricht. Wir haben das dann noch mit einem Antrag geschafft, dass hier ein Mensch mit einer Behinderung Menschen mit Behinderungen vertritt. Hier geht es einfach darum, dass zum Beispiel auch nicht ein Mann Frauen vertritt, sondern ein Mann Männer und eine Frau Frauen.

Um diese Augenhöhe zu erreichen, braucht es das politische Genauer-Hinschauen und auch das politische Aktiv-Werden. Um genau diese Dinge dann eben auch richtig zu besetzen, in diesem Fall aber auch richtig umzusetzen. Es braucht viel Zeit, es braucht den Druck, es braucht auch diese Funktion, um überhaupt etwas weiterzubekommen und auch natürlich Unterstützung von der Gesellschaft und von Kolleginnen und Kollegen und so weiter. Jetzt haben wir zum Beispiel auch in den Zeiten von Corona viele Sachen erlebt.

Sie haben trotz vieler Hürden die Matura geschafft und studiert und auch an einer Universität unterrichtet. Was würden Sie heute jungen gehörlosen Menschen mitgeben wollen, die eine ähnliche Karriere oder einen ähnlichen Weg anstreben wie Sie?

Das was ich mitgeben kann ist, dass man alles außer Hören schaffen kann. Alles kann man erreichen außer Hören. Wenn Menschen zu einem sagen, du kannst dieses oder jenes nicht schaffen, soll man nicht daran glauben, sondern an sich glauben. Ein Selbstvertrauen haben und entwickeln, und nicht das was andere sagen oder von sich geben, ernst nehmen. Man hat mir auch sehr viel gesagt. Du wirst nicht studieren. Und das mit dem Studium kannst du vergessen.  Mein Vater hat studiert. Ich hatte ein Vorbild bei mir zu Hause und hab somit dann auch nicht auf andere gehört.

Welche Rolle spielen Forschung und neue Technologien für gehörlose und schwerhörige Menschen? Wo gibt es vielleicht auch noch viel Bedarf an Forschung?

Forschung ist immer wichtig, aber halt mit den Personen zusammen. Es ist wichtig, nicht über Menschen zu forschen, sodass sie nur Forschungsobjekt sind, sondern sie sollen auch dabei sein. Das heißt, sie sollen nicht nur Studienteilnehmer, sondern auch Forscher sein. Es braucht Forschung in der ÖGS, das haben wir in Österreich kaum. Gebärdensprachforschung gibt es in Deutschland viel, viel mehr als in Österreich. Dementsprechend könnte man anhand dieser Forschungsergebnisse Unterrichtsmaterialien und Fördermaterialien entwickeln. Da braucht es unendlich viel. Wir haben da einen großen Mangel. Es braucht eine dementsprechende Finanzierung. In dem Bereich ist Österreich nicht finanzierungsfreudig. Es sind meistens irgendwelche Projekte oder Anträge, die dann hoffentlich hier und da durchkommen, um dann kleine Dinge wirklich auf die Beine zu stellen.

Welche Technologien helfen Ihnen denn jetzt schon im Alltag?

Also es ist einmal ganz simpel das Handy sehr essenziell. Als Bell damals das Telefon entwickelt hat, hat er überlegt, wie er mit seiner gehörlosen Frau irgendwie kommunizieren kann. Da hat er also das Telefon entwickelt, was natürlich auch dementsprechend eine sehr negative Folge hatte für die Gehörlosengemeinschaft allgemein. Also das war eher nicht so die beste Idee. Das Telefon hat dann  in vielen Bereichen dominiert. Früher hat man einfach gesagt, um 14 Uhr hier. Dann kam das Telefon und man konnte plötzlich die Dinge einfach schnell verschieben. Das war für Gehörlose eine große Veränderung und ein Stress, der sich auch lange Zeit im Beruf und so weiter fortgesetzt hat.

Jetzt, durch das Smartphone, und durch die vielen Apps, die es gibt, kann man schon viel besser miteinander kommunizieren. Es gibt jetzt zum Beispiel auch diese App für den Notruf. Das war früher alles überhaupt nicht der Fall. Man konnte die Feuerwehr nur über das Telefon erreichen und das ist jetzt Gott sei Dank anders möglich. Es sind schon Dinge, die mit Smartphone sehr hilfreich sind und da kann ich Ihnen jetzt natürlich ganz viele Apps nennen, aber man bekommt jetzt schon sehr viele Informationen, sei es über Twitter oder andere Nachrichtenportale, wo man einfach sehr schnell auch die Informationen schriftlich erhält.

Gehörlose Menschen brauchen die Informationen, die anderen Menschen akustisch gegeben werden, einfach in einer schriftlichen Form. Ich nenne hier einmal als Beispiel die ÖBB. Wenn es einen Zugausfall gibt, brauchen wir das schriftlich in Form einer Meldung. Wenn man im Zug sitzt, dann braucht es ein Transkript oder eine Schrift, die das Ganze dann auch erklärt. Wichtig ist, dass hier nicht irgendwelche Roboter eingesetzt werden, also irgendwelche Avatare, das ist ja auch eine Zukunftssache, sondern, dass ein echter Mensch für echte Menschen dient. Um noch ein kurzes anderes Beispiel zu nennen: Das, was wir jetzt gerade erleben, Zoom. Herrlich. Also das funktioniert großartig und das ist natürlich auch von Vorteil.

Im Zentrum steht überall die möglichst reibungslose Kommunikation zwischen gehörlosen und hörenden Menschen. Was würden Sie sagen, was da die auffälligsten Missverständnisse sind?

Es fehlt das Wissen. Es gibt zu wenig Information, und wenig Wissen führt zu Missverständnissen. Zum Beispiel gibt es in Amerika sehr viele Spielfilme, wo auch Menschen mit Behinderungen, ob das jetzt gehörlose Menschen sind oder andere, eine Rolle haben. Da wird das thematisiert, wie ein gehörloser Mensch zum Beispiel in der Früh aufgeweckt wird mit dem Wecker. Da ist es ganz klar, dass es einen Lichtwecker gibt und fertig. Das wird einfach im Fernsehen gezeigt. Die Leute wissen das und fragen dann nicht mehr nach.

Aber wie gesagt: Das muss in der Schulbildung ganz, ganz früh beginnen. So wie beispielsweise in Südtirol, wo Kinder mit Behinderungen mit Kindern ohne Behinderung gemeinsam beschult werden. Die Sichtbarkeit von klein auf, das ist wichtig. Dadurch kann man die Kulturwelt der gehörlosen Menschen kennenlernen, der Menschen, die halt in unserer Kultur und in unserer Gesellschaft einen Platz haben. Dann gäbe es nicht solche Missverständnisse oder Berührungsängste.

Am 23. September ist wieder der Internationale Tag der Gebärdensprache. Ich vermute, Sie möchten sich da auch öffentlich äußern. Können Sie schon einen Ausblick auf Ihre Kernpunkte geben?

Ja, gerne. Diesen Tag gibt es noch nicht so lange. Seit zwei oder drei Jahren ist er anerkannt. Da wird allen Gebärdensprachen weltweit eine Anerkennung zugesprochen. Wir konzentrieren uns in Österreich an diesem Tag und in dieser Woche auf den Schwerpunkt Bildung. Das ist unabhängig von dem Internationalen Tag, sondern das ist unsere nationale Entscheidung. Wir möchten uns für die Bildung einsetzen von Kindern bis hin zu den Senioren, dass hier das Thema Bildung wirklich in den Fokus gerückt wird. Und wir werden natürlich hier ganz klar Stellung beziehen zu all diesen Bildungsthemen von den verschiedenen Zielgruppen. Sogar Pensionistinnen und Pensionisten bekommen zum Beispiel kein Budget für eine Weiterbildung, ob das jetzt irgendein Kurs für diese Zielgruppe ist. Das ist auch Bildung und das wird einem auch nicht gewährt und das möchten wir thematisieren.

Was steht für Sie persönlich in nächster Zeit auf der Agenda? Womit beschäftigen Sie sich verstärkt in den nächsten Wochen und Monaten?

Momentan haben wir mit Corona viel zu tun, das erschwert einiges. Bildung ist unser großes Thema. Auch jetzt im September, diese Woche ist wie erwähnt ein großes Projekt. Außerdem beschäftigen wir uns mit Diskriminierungen in Form eines Anti-Diskriminierungsportals bzw. -berichtes, wo wir auch diese Dinge sichtbar machen möchten, wo es eben zu Diskriminierungen kommt, weil irgendwie die Welt jetzt nicht so großartig ist für jeden. Wir wollen das einfach einmal klarstellen mit Fallbeispielen. Wir sammeln diese und möchten sie auch in eine gewisse Form gießen.

Wir möchten auch mit Rolemodels arbeiten und Vorbilder für Schülerinnen und Schüler, für Jugendliche aufarbeiten, sammeln, damit einfach auch diese ein Identitätsgefühl bekommen können im Rahmen ihres Schulunterrichts oder im privaten Kontext. Damit sie auch erkennen, dass es auch erfolgreiche gehörlose Menschen gibt, um auch eine gewisse Identifikation mit diesen Personen aufbauen zu können. Es soll dieses Opfertum, das ihnen aufgestülpt wird, einfach aufhören und ein Empowerment stattfinden. Das sind ganz viele Themen, die ich Ihnen da jetzt aufzählen kann. Auch das Thema Minderheiten zum Beispiel ist ein Thema, das in unseren Bereich fällt. Das wird dann auch im Dezember im Rahmen dieser Veranstaltung abgedeckt. Aber das wird sich zeigen wegen Corona.

Möchten Sie abschließend noch einen wichtigen Punkt anbringen?

Vielleicht noch eine Sache, die ganz wichtig ist: Wir haben keine 24-Stunden-Telefonvermittlungszentrale in Österreich. Wir haben nur eine 30-Stunden-Woche. Da können die Personen telefonieren, sich Termine ausmachen etc. Das ist sehr, sehr, sehr wenig. Also eineinhalb Tage in der Woche, wenn man es hochrechnet, kann man barrierefrei telefonieren. Da geht es nicht ums Plaudern, sondern da geht es ums Termine ausmachen, Arbeit, usw. Auch das ist notwendig, da braucht es eine Finanzierung und da gibt es ganz viele „abers“ von den zuständigen Ministerien. Das ist eine große Forderung von uns.

Zur Person

Helene Jarmer wurde 1971 in Wien geboren. Sie hat zwei gehörlose Eltern und ist selbst im Alter von zwei Jahren ertaubt. Frau Jarmer hat in der Integrationsklasse einer Wiener HTL im Bereich Maschinenbau-Betriebstechnik maturiert. Sie hat daraufhin die akademische Ausbildung zur Hauptschullehrerin absolviert und an der Universität Wien Pädagogik mit dem Schwerpunkt Sonder- und Heilpädagogik studiert. Danach folgten etliche Weiterbildungsprogramme. Sie bekam Lehraufträge unter anderem an den Universitäten Wien und Graz. Bereits seit 2001 ist sie die Präsidentin des österreichischen Gehörlosenbundes (ÖGLB). Sie leitet außerdem seit 2001 die Redaktion der österreichischen Gehörlosenzeitung, seit 2005 das Servicecenter ÖGS.barrierefrei und seit 2008 das Nachrichtenportal Gebärdenwelt. Frau Jarmer war überdies als Politikerin der Grünen von 2009 bis 2017 Abgeordnete im österreichischen Nationalrat und Behindertensprecherin. Damit war sie die erste gehörlose Parlamentsabgeordnete in Österreich und die dritte international.

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