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Mehr zum Thema / Hermann Mörwald / Donnerstag 23.02.23

Hintergrund: Das LBI-RUD läuft aus

Das auf die Erforschung seltener Erkrankungen spezialisierte Ludwig Boltzmann Institute for rare and undiagnosed diseases (LBI-RUD) läuft Ende März 2023 aus. „Das Institut wurde vor sieben Jahren nach dem Gewinn einer kompetitiven Ausschreibung gegründet“, erzählt LBI-RUD-Director Kaan Boztug.
APA (AFP/Themenbild)

„Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) schreibt immer wieder neue Institute zu wichtigen Themen aus, die in der österreichischen Wissenschaft noch nicht strukturiert abgebildet sind. Da hat unser Thema der seltenen und undiagnostizierten Erkrankungen sehr gut hineingepasst“, erläutert Boztug den Anfang des Instituts: „Das war schon ein großer Schritt, das Thema in einer strukturierten Form abbilden zu können.“ Idee der LBG sei eine Art Inkubatorphase zu finanzieren, um herauszufiltern, welche Themen sich entwickeln und bewähren, die in der Folge in strukturierter Form von den Institutionen übernommen werden können. Daher sei die Finanzierung auf sieben Jahre befristet.

„Wir haben es jedoch mit unseren Partnern, der Medizinischen Universität Wien, der St. Anna Kinderkrebsforschung (Anm.: Wo Boztug zusätzlich als Wissenschaftlicher Leiter tätig ist) und dem CeMM (Forschungszentrum für Molekulare Medizin der ÖAW) durch die Inkubatorphase hindurch geschafft, die Weichen zu stellen für eine weitergehende Struktur, um diese Erkrankung in systematischer Form weiter zu erforschen und zu behandeln“, erklärt Boztug.

Es gebe aber viele Länder, wo das Thema in systematischerer Form aufgegriffen und strukturell wie auch finanziell gefördert werde. Das würde sich der Wissenschafter, der auch Professor im Fachbereich Kinderheilkunde und Entzündungsforschung an der MedUni Wien ist, für den Wissensstandort Österreich ebenso wünschen. Denn der Bedarf an Forschung im Bereich seltener Erkrankungen sei groß und werde mit den bisherigen Mitteln nicht ausreichend abgedeckt.

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