Burgenland-Rechnungshof bemängelt Qualitätssicherung bei FH-Tochter
Der burgenländische Landesrechnungshof (BLRH) hat zwei Tochterunternehmen der Fachhochschule Burgenland geprüft und in Summe 83 Empfehlungen ausgesprochen. Bemängelt wird in dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht vor allem die Qualitätssicherung bei der AIM Austrian Institute of Management GmbH. Diese habe für über 40 Lehrgänge und bis zu 5.200 Studierende lediglich zwei Lehrgangsleiterinnen beschäftigt. Wenig auszusetzen hatten die Prüfer an der Akademie Burgenland.
Die AIM, die inzwischen in FH Burgenland Weiterbildung GmbH umbenannt wurde, bietet im Auftrag der FH Weiterbildungslehrgänge, vorwiegend mit Masterabschluss, an. Neben der geringen Anzahl an Lehrgangsleiterinnen gebe es dort auch nur zwei Mitarbeiterinnen, die für die Betreuung und Überprüfung der 14 Kooperationsunternehmen zuständig sind, kritisierte der BLRH. Deren Tätigkeit umfasse die Durchsicht der Aufgaben und Lehrinhalte, der Online-Plattformen sowie der Prüfungsfragen und Beurteilungen.
Weitere Teile der Qualitätssicherung seien im überprüften Zeitraum von Oktober 2019 bis September 2022 an die Kooperationsunternehmen ausgelagert worden, darunter Modul-Evaluierungen von Online-Lehrgängen. Dadurch sei AIM auf Daten der anderen Firmen angewiesen und verfüge über kein aussagekräftiges Berichtswesen zu den Evaluierungen, hielt der Landesrechnungshof fest. Des weiteren hätten FH und AIM eigene Vorgaben in der Qualitätssicherung nicht eingehalten, was unter anderem die Fristen und die Einbeziehung von Absolventenanalysen bei der Überarbeitung und Aktualisierung der Lehrgangsinhalte betreffe.
Der Akademie Burgenland bescheinigte der BLRH, dass sie "organisatorisch und wirtschaftlich zweckmäßig" geführt werde. In ihr ist das Aus- und Weiterbildungsangebot für Bedienstete des Landes, der Gemeinden und landesnaher Unternehmen gebündelt. Die an die Akademie gerichteten Empfehlungen betreffen unter anderem die Einhaltung von gesellschaftsrechtlichen Bestimmungen zum Aufsichtsrat, wie beispielsweise die fristgerechte Wiederbestellung der Mitglieder. Im Programmbeirat soll die Anzahl der Mitglieder laut Gesellschaftsvertrag eingehalten werden.
AIM hielt in einer Stellungnahme fest, dass man sich mit den Empfehlungen des BLRH "selbstverständlich auseinandersetzen" werde. Die Qualitätssicherung sei bereits personell verstärkt worden. Das Unternehmen beschäftige mittlerweile 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und habe fünf Lehrgangsleitungen. Eine internationale Gutachter-Gruppe habe das Qualitätsmanagement außerdem als " strukturell gut verankert, personell mit den richtigen Kompetenzen und Befugnissen sowie Verantwortlichkeiten hinterlegt" beschrieben.
Die Akademie Burgenland sieht sich durch den Prüfbericht in ihrem Weg bestätigt. Einige Empfehlungen seien bereits in Umsetzung, hieß es. Andere sehe man kritisch, weil sie zu zusätzlicher Bürokratie führen würden.