Wissenschafter helfen Firmen in neuem Hub bei Digitalisierung
Kleine- und mittlere Unternehmen (KMUs), die ihre Produktionsprozesse verändern oder neu aufbauen wollen, erhalten seit Beginn des Monats Unterstützung von Forschern im Rahmen eines neuen European Digital Innovation Hub (EDIH) für Nordost-Österreich. Die Einrichtung unter dem Namen "AI5production" bekommt in den kommenden drei Jahren 4,4 Mio. Euro seitens der EU und des Wirtschaftsministeriums. 130 Digitalisierungsprojekte will man bis dahin abwickeln, hieß es am Montag.
Möchte zum Beispiel ein Unternehmen in das Feld der Fertigung einsteigen, bei der Menschen mit Robotern - sogenannten "Cobots" oder kollaborativen Roboter - zusammenarbeiten, könne man das im Rahmen von Kleinprojekten im Umfang bis 15.000 Euro mit Expertise der insgesamt 16 am Hub beteiligten Institutionen testen, erklärte Claudia Schickling, "AI5production"-Koordinatorin und Leiterin der "Pilotfabrik Industrie 4.0" der Technischen Universität (TU) Wien vor Journalisten. Neben derartigem "Machbarkeitsstudium" möchte man bis zum Jahr 2025 um die 200 Schulungen auf allen Unternehmensebenen zum Thema "Digitalisierung" abhalten.
Außerdem umfasse das Angebots-Portfolio für Firmen Unterstützung bei der Suche nach Investoren und Vernetzung österreich- und europaweit. Die federführend von der TU Wien und der Universität Linz initiierte Einrichtung umfasst Partner aus dem universitären-, dem außeruniversitären und dem Firmen-Bereich. Spezialisiert ist "AI5production" auf Wien, Ober-, und Niederösterreich. Man wolle aber für "Gesamt-Österreich dienlich sein", sagte Uni Linz-Vizerektor, Christopher Lindinger.
"Breites Expertentum"
Als zentrale Anlaufstellen werden die "LIT Factory" des Linz Institute of Technology (LIT) und die Wiener Pilotfabrik fungieren. Dort und bei anderen Hub-Partnern könnten sich Unternehmen mit "menschzentrierten, nachhaltigen und resilienten" Herangehensweisen an die industrielle Fertigung auseinandersetzen, bevor sie sich für eine derartige Investition entscheiden. Man biete hier ein "breites Expertenspektrum", so TU Wien-Vizerektor, Johannes Fröhlich.
Die EU greife Themen wie Künstliche Intelligenz (KI) und Co im Zusammenhang mit der Industrieproduktion mit den EDIHs nun verstärkt auf. Insgesamt 200 sollen im ganzen EU-Raum entstehen, 136 seien aktuell bereits im Aufbau, so der für das Thema "Digitalisierung" zuständige Staatssekretär Florian Tursky (ÖVP). Vier solcher Zentren werden in Österreich eingerichtet, wobei "AI5production" das Größte davon sei, hieß es anlässlich der Auftaktveranstaltung zu dem Vorhaben. Die Services sind für Unternehmen mit weniger als 3.000 Mitarbeitern kostenlos. In alle vier heimische Hubs fließen zusammen 17 Millionen Euro. Jeweils die Hälfte der Mittel kommen von der EU und aus dem Wirtschaftsministerium.
Service: https://ai5production.at