Preise der Stadt Wien 2022 für herausragende Leistungen in Kultur und Wissenschaft
Die Preise der Stadt Wien werden jährlich für herausragende Leistungen in den Fachbereichen Architektur, Bildende Kunst, Literatur, Musik, Publizistik, Wissenschaften und Volksbildung verliehen. Die 1947 ins Leben gerufene Auszeichnung gilt als Würdigung für das bisherige Lebenswerk und hebt die Bedeutung Wiens als lebendigen Ort der Wissenschaft und Kultur hervor. Die Preise sind mit jeweils 10.000 Euro dotiert. Empfohlen werden die Preisträger*innen von unabhängigen, regelmäßig wechselnden Fachjurys.
Die feierliche Preisverleihung findet am 15. Mai 2023 im Festsaal des Wiener Rathaus statt. Im Zuge dessen werden auch der diesjährige Medienkunst-Preis, der biennal verliehene Ernst-Krenek-Preis (2022 an den Komponisten Matthias Kranebitter) und die Förderungspreise der Stadt Wien vergeben.
"Preise sind jenseits der willkommenen finanziellen Zuwendungen vor allem Anerkennung und Sichtbarmachung wertvoller Arbeit an und für die Gesellschaft. Nicht zuletzt sind sie auch Motivation, das wichtige kreative, künstlerische und wissenschaftliche Tun fortzusetzen. Daher freut es mich, auch 2022 herausragende Leistungen in Kultur und Wissenschaft und die damit ebenso verknüpften Impulse für Wien mit den Preisen der Stadt Wien auszeichnen zu dürfen", unterstreicht Wiens Stadträtin für Kultur-und Wissenschaft Veronica Kaup-Hasler.
"Wissenschaft, Kunst und Volksbildung haben in Wien einen hohen Stellenwert. Die Preisträger*innen haben durch ihre jahrzehntelange, unermüdliche Arbeit einen wertvollen Beitrag für unsere Stadt geleistet, der mit dieser Auszeichnung gewürdigt wird", so Anita Zemlyak, Leiterin der Kulturabteilung.
Die Preisträger*innen 2022:
* Geistes-, Sozial-, Kultur- und Rechtswissenschaften: Univ.-Prof.in i.R. Dr.in Birgit SAUER Universitätsprofessorin am Institut für Politikwissenschaft an der Universität Wien
Birgit Sauer ist seit 2006 Professorin für Politikwissenschaft an der Universität Wien. Zu ihren Leistungen und Verdiensten zählt die Internationalisierung und interdisziplinäre Erweiterung der Wiener Politikwissenschaft, mit Forschungsschwerpunkten zur Populismus- und Demokratieforschung, zur Staats- und Institutionentheorie, zur Theorie der Emotionen und Affekte in der Politik, vor allem aber zu den Gender Studies.
* Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik: Univ.-Prof. Dr. Andreas RICHTER Leiter des Zentrums für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaften der Universität Wien
Der Ökologe Andreas Richter gilt als international herausragender Wissenschaftler im Bereich der Ökosystemforschung. Mit seinen innovativen Forschungsansätzen in der Klimawandelforschung und Bodenmikrobiologie trägt er maßgeblich zum exzellenten Ruf der Umweltforschung in Wien bei und gehört seit Jahren zu den meistzitierten Forschern weltweit.
* Medizinische Wissenschaften: Univ.-Prof.in Dr.in med. Sylvia KNAPP, MD, PhD Professorin für Infektionsbiologie an der Medizinischen Universität Wien
Sylvia Knapp wird für ihre Verdienste im medizinischen Feld der Infektionsbiologie geehrt. Die Professorin für Infektionsbiologie an der Medizinischen Universität Wien konzentriert sich in ihrer Forschung auf die angeborenen Immun- und Entzündungsreaktionen, auf mikrobielle Infektionen und die immunologischen Mechanismen von Lungeninfektionen.
* Volksbildung: Dipl.-Ing.in Uschi SCHREIBER Projektgründerin und Leiterin des Aktionsradius Wien
Uschi Schreiber gilt als Pionierin der partizipatorischen Stadtteilentwicklung und gesellschaftspolitisch engagierten Kulturarbeit. Seit über 30 Jahren trägt sie mit ihren vielfältigen Projekten wesentlich zu Belebung und Weiterentwicklung des Augarten-Viertels und anderer Stadtteile Wiens bei.
* Literatur: Dr.in Sabine SCHOLL
In ihrem bereits 22 Publikationen umfassenden Werk widmet sich Sabine Scholl bevorzugt der literarischen Verarbeitung von Geschichte, zuletzt speziell dem Schicksal von Frauen während des Zweiten Weltkriegs. Mit Sabine Scholl ehrt die Stadt Wien eine äußerst vielseitige und verdienstvolle Autorin und Literaturvermittlerin.
* Publizistik: Eva GEBER
Das hervorragende publizistische Werk von Eva Geber entspringt einer von ihr gewählten unerschöpflichen Aufgabe. Dies ist die Darstellung des Lebens und Werks von Frauen, deren bedeutende und zugleich oft negierte und unterdrückte Leistungen es sichtbar zu machen gilt. Ihre sich über 35 Jahre erstreckende Redaktion von "Auf. Eine Frauenzeitschrift" lässt sich als ein enormes publizistisches Lebenswerk ansehen.
* Musik: Elisabeth SCHIMANA, MA
Die Komponistin, Musikerin und Medienkünstlerin Elisabeth Schimana zeichnet ein forschender Zugang aus, der zu intensiven und überzeugenden Ergebnissen führt. Interdisziplinäre und performative Projekte, die unter anderem Radiokunst, Klanginstallationen, elektronische Musik und Experimente mit musikalischer Interaktion im Internet beinhalten, prägen ihr Œuvre der letzten Jahrzehnte. Kritische Haltung und radikale Ästhetik verleihen ihr dabei ein Alleinstellungsmerkmal.
* Bildende Kunst: Prof.in Mag.a Rini TANDON
Rini Tandons Schaffen umfasst eine Bandbreite von Arbeiten auf Papier, Malerei, Skulptur, Fotografie und Video. Ihre Studien und Recherchen sind mitunter als eine Art Labor, als Feldstudien der phänomenalen Welt zu lesen. Tandons durchdringendes und forschendes Werk ist umfassend, medienübergreifend und ungebrochen experimentell.
* Architektur: StudioVlayStreeruwitz (Bernd Vlay und Lina Streeruwitz)
Kontinuierlich lotet das StudioVlayStreeruwitz (VlSt) die Grenzen des Sozialen Wohnbaus aus und erweitert sie um zeitgemäße Typologien, die gesellschaftliche Transformationsprozesse reflektieren. Das Spektrum des Studios reicht von großmaßstäblichen Städtebau bis zu Theorie und Forschung.
Bisherige Preisträger*innen
Zu den zahlreichen Preisträger*innen seit 1947 zählen u. a. Renate Welsh (Literatur 2016), Konrad Paul Liessmann (Geistes- und Sozialwissenschaften 2014), Gelatin (Bildende Kunst 2008) Olga Neuwirth (Musik 2005), Renée Schröder (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik 2005), Ruth Klüger (Preis für Publizistik 2003), Erika Weinzierl (Volksbildung 2000), Elfriede Jelinek (Dichtkunst/Literatur 1989), Günter Brus (Malerei und Grafik 1986), Margarete Schütte-Lihotzky (Architektur 1980) oder Erwin Schrödinger (Naturwissenschaften 1956).
Weitere Informationen:
https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Preis_der_Stadt_Wien
https://www.wien.gv.at/kultur/abteilung/ehrungen/preise/index.html
Rückfragehinweis: Anne Katrin Feßler Mediensprecherin StRin Mag.a Veronica Kaup-Hasler +43 1 4000 - 811 91 annekatrin.fessler@wien.gv.at Marina Ninic, BA MA Stadt Wien Kultur Friedrich-Schmidt-Platz 5, 1082 Wien Telefon: +43 1 4000 84714 marina.ninic@wien.gv.at
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