NASA verschiebt bemannte Mondmissionen erneut
Wegen technischer Probleme hat die US-Raumfahrtbehörde NASA ihre geplanten bemannten Mondmissionen erneut verschoben. Die zuletzt für September 2025 geplante bemannte Mondumrundung "Artemis 2" sei nun für April 2026 geplant, sagte NASA-Chef Bill Nelson bei einer Pressekonferenz. Für die zuletzt für September 2026 geplante bemannte Mondlandung "Artemis 3" werde nun "Mitte 2027" angepeilt.
Die Ursache sei vor allem, dass bei einem unbemannten "Artemis"-Testflug mit dem Raketensystem "Space Launch System" und der Kapsel "Orion" Ende 2022 Probleme mit dem Hitzeschild aufgetaucht seien. Diese Probleme seien umfangreich untersucht und verstanden und eine Lösung sei gefunden worden, sagte Nelson. Diese umzusetzen werde allerdings Zeit brauchen - und die Sicherheit der Astronauten und Astronautinnen habe allerhöchste Priorität.
Benannt nach einer griechischen Göttin
Mit dem nach der griechischen Göttin des Mondes benannten "Artemis"-Programm sollen erstmals eine Frau und eine nicht-weiße Person auf dem Mond landen. Ursprünglich war das bereits bis 2024 angesetzt, diese Zeitplanung war von Experten aber bereits von Beginn an angezweifelt worden. Die europäische Raumfahrtagentur ESA und Raumfahrtagenturen mehrerer anderer Länder sind an "Artemis" beteiligt.
Mit "Artemis 2" sollen die US-Astronautin Christina Koch, ihre US-Kollegen Victor Glover und Reid Wiseman und der kanadische Raumfahrer Jeremy Hansen mit der "Orion"-Kapsel rund zehn Tage lang um den Mond herum fliegen. Sie wären die ersten vier Raumfahrer in der Nähe des Mondes, seit die Astronauten der "Apollo 17"-Mission den Erdtrabanten 1972 für einige Zeit betraten. Danach soll "Artemis 3" folgen - ein weiterer bemannter Flug inklusive Mondlandung.
Zuletzt vor rund 50 Jahren Menschen auf dem Mond
Zuletzt waren mit der "Apollo 17"-Mission vor rund 50 Jahren Menschen auf dem Mond - die Landung erfolgte am 11. Dezember 1972. Insgesamt brachten die USA als bisher einziges Land mit den "Apollo"-Missionen zwischen 1969 und 1972 zwölf Astronauten auf den Mond. Konkurrenzdruck gibt es inzwischen von China, das bis 2030 Menschen auf den Mond bringen will.