Warnstreiks in oö. Kindergärten ab November angekündigt
Die Gewerkschaften GPA und younion habe am Mittwoch in Linz Warnstreiks ab November in oö. Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen angekündigt. Denn das von LH-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) präsentierte sechs Millionen-Euro-Maßnahmenpaket sei "unzureichend". Komme es bis 31. Oktober zu keinen Verbesserungen, werde es gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen geben.
Diese Meldung wurde aktualisiert. Neu: Reaktion der NEOS
Ende August hatte Haberlander besagtes Paket präsentiert, um u.a. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu entlasten und um in die Ausbildung von neuem Personal zu investieren. Als "einen ersten Schritt in die richtige Richtung", hatte oö. GPA-Geschäftsführer Wolfgang Gerstmayer jene sechs Millionen Euro bezeichnet. Aber es brauche noch weitere Maßnahmen, stellte er klar. So befragten die Gewerkschaften 750 Beschäftigte.
Diese wollen vor allem eine "gerechtere Entlohnung" und einen besseren Betreuerinnen-Kind-Schlüssel, um eine qualitative Arbeit sicherzustellen, sagte younion-Landessekretär Mario Kalod am Mittwoch. In elf Bezirksversammlungen der Gewerkschaften mit Betriebsräten, Personalvertretern und Beschäftigten wurde daher entschieden, wenn bis 31. Oktober "keine zufriedenstellenden Verhandlungsergebnisse mit dem Land vorliegen", Warnstreiks zu organisieren. "Uns ist bewusst, dass diese Maßnahmen auch viele Eltern treffen werden", meinte Kalod. Man biete jedenfalls für betroffene Eltern eine Beratung an.
ÖVP-Klubobmann Christian Dörfel verteidigte das Maßnahmenpaket als zielführend. Zudem würden Kindergartenpädagogen in Oberösterreich mehr verdienen und hätten kleinere Gruppen "als in vielen anderen Bundesländern". Es diene "nicht der Sache, wenn gerade Gewerkschaften permanent wichtige Berufsbilder schlechtreden und so das Image ganzer Berufsgruppen beschädigt wird."
Für die Grünen war die "Streikdrohung erwartbar", denn auch für sie sei jenes Paket "zu zaghaft" gewesen. Der jetzige "Hilfeschrei" und die damit verbundenen Forderungen seien "völlig berechtigt". Haberlander müsse auf das Kindergartenpersonal zugehen, so Bildungssprecher Reinhard Ammer.
Die NEOS bewerten den möglichen Warnstreik als Konsequenz des "Versagens der Landesregierung". Der Streikdrohung gingen "viele Monate und Jahre von eindringlichen Bitten und Aufforderungen" aus der Elementarpädagogik voraus", meinte Klubobmann Felix Eypeltauer. Bessere Arbeitsbedingungen und ein gut begleiteter Berufseinstieg seien überfällig.