Tiroler Spital bekämpft Gebärmuttersenkung mit körpereigenem Gewebe
Im Landeskrankenhaus Hall in Tirol wird an der Gynäkologie die Gebärmuttersenkung statt mit einem künstlichen Netz mit einer Sehne aus dem Oberschenkel behandelt. Die Operationsmethode ist laut tirol kliniken eine "österreichweit einzigartige Methode", mehr als zehn Patientinnen wurde bereits die 25 Zentimeter lange Sehne eingesetzt. Nachdem es sich dabei um Eigengewebe handelt, wolle der Körper es nicht abstoßen, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung.
Vor allem ältere Frauen sind von einer Gebärmuttersenkung betroffen. Dabei senkt sich die Gebärmutter, manchmal inklusive Scheide bis zur Vulva und teilweise auch darüber hinaus. Dies kann zu vielfältigen Problemen führen.
Bisher konnte man nur ein Netz einnähen, um die Gebärmutter bzw. Scheide wieder zu heben. "Ideal ist diese Methode aber nicht", sagte Primar Peter Widschwendter. Das Netz sei ein Fremdkörper, daher komme es oft zu einer chronischen Reizung. Die Sehne wiederum, die auch bei Kreuzbandoperationen verwendet wird, wird an einem Band der Wirbelsäule fixiert. Die neue Methode werde in Kooperation mit Zentren in Deutschland auch wissenschaftlich begleitet, um Daten über die Langzeiterfolge zu bekommen. Erste Ergebnisse seien bereits vielversprechend.