Citizen-Science-Preis der EU an Projekt für europäische Hülsenfrüchte
Der Citizen-Science-Preis der Europäischen Union hat heuer die Initiative "Increase" mit seinem Grand Prize (60.000 Euro) ausgezeichnet. "Increase" von Kerstin Neumann und Robert Papa will mit der Forschung zum Anbau europäischer Hülsenfrüchte Wissen über heimische Kulturpflanzen und ihre Vielfalt schaffen, um den landwirtschaftlichen Nutzen zu erhöhen, berichtete Ars Electronica, die den Wettbewerb umsetzt, am Mittwoch.
Der EU-Citizen-Science-Preis wird heuer das zweite Mal vergeben und bekam 288 Einreichungen aus 54 Ländern. Der mit 20.000 Euro dotierte Digital-Communities-Award ging an die spanische OpenSystems group für ihre Aktion "CoAct for Mental Health", die betroffene Menschen in die Forschung zu psychischer Gesundheitsversorgung miteinbezieht. Als Resultat des Projekts wurden 14 Empfehlungen formuliert, die an hochrangige lokale und regionale Vertreter im Gesundheitswesen übermittelt und in Form von europäischen und lokalen Policy Briefs veröffentlicht wurden.
Das Projekt SeaPaCs erhielt den Diversity & Collaboration Award (20.000 Euro). Das partizipative Projekt richtet sich gegen die Plastikverschmutzung der Meere und vereint Seeleute, Studierende, Verbände, Segler, Taucher, Wissenschafter, Videofilmer und Fotografen, die zwei Fragen bearbeiten: Wie wirkt sich die Plastikverschmutzung auf die lokale Biodiversität aus? Und wie können die Erfahrungen der Beteiligten dazu beitragen, Plastikmüll zu reduzieren und nachhaltiges Verhalten zu fördern? Forschungsstandort ist die Küstenstadt Anzio in der Nähe von Rom. Die Initiative hat bereits zu einer Reihe internationaler Folgeprojekte geführt.
Citizen Science will engagierte Bürgerinnen und Bürger in wissenschaftliche Prozesse einbeziehen und so einen wertschätzenden und konstruktiven Dialog zwischen der breiten Öffentlichkeit und der Wissenschaft fördern. Dadurch entstehen innovative Forschungsansätze und Fragestellungen, die zu einer kollaborativen Gestaltung der Zukunft beitragen.
Ars Electronica ist im Zuge des IMPETUS-Projekts mit der Umsetzung des Wettbewerbs beauftragt. IMPETUS steht für "Innovative Methods for Providing European citizens with Trusted and Useful Science". Kooperiert wird mit dem King's College London (GB), der European Science Engagement Association (AT), Zabala Innovation (ES), T6 Ecosystems (IT), Science for Change (ES) und Nesta (GB). Die ausgezeichneten Initiativen werden beim Ars Electronica Festival vom 4. bis 8. September in der PostCity in Linz präsentiert.
Service: Mehr Informationen unter http://ars.electronica.art