Alles sicher - Spatenstich für Cybersecurity Campus der TU Graz
An der TU Graz arbeiten bereits rund 80 Personen im Bereich der IT-Sicherheitsforschung - und der Personalstand soll noch kräftig ausgebaut werden. Der sogenannte Cybersecurity Campus soll dazu optimale räumliche Bedingungen für weitere Arbeitsgruppen und engere Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft bieten. Am Freitag haben Vertreter von Bund, Land, BIG und der TU den Spatenstich gesetzt. In den Komplex in der Sandgasse 36 werden rund 25 Millionen Euro investiert.
Digitale Daten zählen zu den wertvollsten Gütern des 21. Jahrhunderts, entsprechend liegen sie permanent im Visier von Angreifern - egal ob auf dem Smartphone, im Internet of Things, in der Cloud oder in den Werkhallen smarter Fabriken. An der TU Graz werden Lösungen entwickelt, mit denen sich Unternehmen und User gegen Bedrohungen und Cyber-Angriffe schützen können. Sie entwerfen intelligente Systemkonfigurationen, entwickeln Verschlüsselungstechnologien oder suchen nach Sicherheitslücken in Prozessoren.
Auch IT-Start-Ups sollen Platz finden
"Die TU Graz ist im Bereich Cybersecurity weltweit sichtbar. Mit dem Cybersecurity Campus Graz bekommt diese herausragende Forschung auch eine physische und sichtbare Verankerung am Forschungsstandort Steiermark", erklärte Rektor Horst Bischof beim offiziellen Spatenstich zu dem Gebäude, in dem die Forschenden - mittelfristig sollen es rund 160 werden - ihren Aufgaben nachgehen können. Und auch die Kooperationen mit Unternehmen sollen ausgebaut und IT-Start-Ups in dem Komplex auf rund 2.800 Quadratmetern Nettonutzfläche Platz finden.
Gebaut wird auf einem ehemaligen Parkplatz in unmittelbarer Nachbarschaft zum "Data House" und dem Hauptsitz der Silicon Austria Labs, dem SAL-Building. Im Sommer wurde mit den ersten Aushubarbeiten begonnen, am Donnerstag fand der offizielle Spatenstich statt. "An diesem Cybersecurity Campus schaffen wir ein Innovations- Ökosystem für Cyber-Sicherheit, das Wissenschaft und Wirtschaft am Standort noch enger vernetzt", betonte der Leiter des Instituts für Angewandte Informationsverarbeitung und Kommunikationstechnologie (IAIK). Im Frühjahr 2026 soll der fünfgeschoßige Komplex der aus drei Einzelkörpern mit verbindendem ersten Obergeschoß besteht, bezogen werden.
Neubau mit Holz, Erdwärme und neuen Grünflächen
Bauherrin ist die Bundesimmobiliengesellschaft BIG: "Der Neubau wird mit Holz, Erdwärme und neuen Grünflächen klimafreundlich", auch auf den Erhalt einer bereits vorhandenen Baumreihe und einer rund 100 Jahre alten Silberlinde werde Wert gelegt, betonte BIG-Geschäftsführer Gerald Beck. Und statt der parkenden Autos wird es auch Platz für rund 100 neue überdachte Fahrradabstellplätze geben.
Cybersicherheit ist an der TU Graz schon seit Jahren ein Forschungsschwerpunkt. Das IAIK hat in den vergangenen Jahren drei ERC Grants des Europäischen Forschungsrates erhalten, zu den Forschungshighlights finden sich etwa die Entdeckung der CPU-Sicherheitslücken "Meltdown" und "Spectre" sowie Erfolge bei globalen Kryptographie-Wettbewerben. 2023 wurde der am IAIK entwickelte Algorithmus ASCON vom amerikanischen National Institute of Standards and Technology (NIST) zum internationalen Standard für Lightweight Cryptography ernannt.