Viren beleuchten Nervensystem von Fröschen
Viren werden in der Grundlagenforschung häufig eingesetzt, um Neuronen im zentralen Nervensystem zu visualisieren. Das funktioniert nun auch bei Amphibien, wie aus einer im Fachjournal "Developmental Cell" publizierten Studie hervorgeht. Ein internationales Forscherteam unter Beteiligung des Institute of Science and Technology Austria (ISTA) hat eine Technik entwickelt, bei der mithilfe von Adeno-assoziierten Viren (AAV) die Veränderungen des Nervensystems von Fröschen während der Metamorphose von der Kaulquappe zum erwachsenen Frosch verfolgt und analysiert werden können - unter anderem der Übergang von Schwimmen zum Laufen.
AAVs sind nicht krankheitserregend und können so verändert werden, dass sie unter dem Mikroskop in hellgrün-fluoreszierenden Farben leuchten, während sie sich entlang von Neuronen bewegen. Bei Mäusen sei dies eine gängige Technik in der Neurobiologie, bei Amphibien habe man lange gedacht, dass dies nicht funktioniert, so das ISTA in einer Aussendung. Nun untersuchten die Forscher bekannte AAVs, um herauszufinden, welche für Amphibien geeignet sind. Anschließend wurden die Infektionsstrategien optimiert und auf jedes Lebensstadium zugeschnitten. Nun können die Forscher beispielsweise Vorläuferzellen zu einem bestimmten Zeitpunkt markieren und sie verfolgen, um zu sehen, zu welchen bestimmten Neuronen sie sich entwickeln.
Service: Publikation: https://dx.doi.org/10.1016/j.devcel.2024.10.025