Sigmund Freud Privatuniversität sucht neuen Rektor
Die Sigmund Freud Privatuniversität (SFU) in Wien sucht ab 1. Juli 2025 einen neuen Rektor. Damit soll ein "Generationenwechsel" eingeleitet werden, heißt es in einer Aussendung der Uni. Seit der Gründung der SFU im Jahr 2005 steht der Psychoanalytiker und Psychotherapeut Alfred Pritz (71) an der Spitze der Einrichtung. Bewerbungen sind bis 31. März möglich, die Funktionsperiode beträgt fünf Jahre.
Die SFU ist mit etwa 6.000 Studierenden die derzeit größte Privatuniversität in Österreich. Die unmittelbar neben der Wirtschaftsuniversität im Wiener Prater beheimatete Einrichtung verfügt über vier Fakultäten (Medizin, Recht, Psychologie und Psychotherapie) sowie Standorte in Linz, Berlin, Mailand, Paris und Ljubljana.
Für Diskussionen sorgte 2022 ein Gutachten, das zahlreiche Abweichungen von den geforderten Standards für Entwicklungsplan und Qualitätsmanagement an der SFU ortete und eine Reakkreditierung nur unter zahlreichen Auflagen empfahl. Dies führte unter anderem dazu, dass die Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria (AQ Austria) die Zulassung für das Medizin-Masterstudium widerrief. Gegen diese Entscheidung ging die SFU juristisch vor und erreichte, dass die AQ Austria einen neuen Bescheid erlassen muss. Darüber hinaus reichte man einen neuen Akkreditierungsantrag für ein Master-Studium ein. Außerdem kooperiert man für das Studium nun mit dem Wiener Gesundheitsverbund.
Pritz ist nicht nur Rektor der Universität, sondern auch einer der Geschäftsführer und Gesellschafter des dahinterstehenden Trägers, der Sigmund Freud Privatuniversität GmbH. Im geplanten neuen Hochschulrechtspaket der Regierung, dessen Entwurf gerade zur Begutachtung aufliegt, soll festgeschrieben werden, dass Personen mit Beteiligung an der Trägereinrichtung sowie deren Funktionsträger keine Organe der Bildungseinrichtung sein dürfen. Tritt diese Regelung tatsächlich in Kraft, müssten Rektoren- und Geschäftsführerfunktion also getrennt werden.