Bildungsbudget 2024 wieder mit deutlich geringerem Anstieg
Das Ende der Coronaschutzmaßnahmen, weniger Förderbedarf bei den ukrainischen Schülern und die Pensionierungswelle bei den Babyboomern führen trotz anhaltend hoher Teuerung 2024 zu einem deutlich kleineren Budget-Plus im Bildungsbereich als noch im Vorjahr. Insgesamt sind 2024 rund 11,5 Mrd. Euro für Bildung budgetiert, das sind plus 2,3 Prozent bzw. 263,0 Mio. Euro. Von 2022 auf 2023 hatte es noch ein Plus von rund zehn Prozent gegeben.
Der überwiegende Großteil des Bildungsbudgets fließt in Lehrergehälter. Hier sind im Budgetbericht ein Plus von 6,3 Prozent bzw. 315,5 Mio. bei den Landeslehrern bzw. 3,4 Prozent (146,6 Mio.) bei den Bundeslehrern eingeplant. Bei den Pädagogen gibt es zwar wie im Vorjahr weiterhin kostenerhöhende Faktoren wie Gehaltssteigerungen, steigende Schülerzahlen, mehr Lehrer im neuen Dienstrecht mit seinen höheren Einstiegsgehältern und neue Fachkräfte-Initiativen an den Bundesschulen (Pflegeschulen und Ausbildungen für Elementarpädagogik). Gleichzeitig werden die Ausgaben aber durch die vielen Pensionierungen älterer und damit vergleichsweise teurer Lehrer gebremst, wie Martin Netzer, Generalsekretär im Bildungsministerium, der APA erklärte. Für die Lehrergehälter muss deshalb weniger zusätzliches Geld eingeplant werden.
Entscheidend für die vergleichsweise deutlich geringere Budgetsteigerung ist allerdings das Auslaufen der Coronamaßnahmen. Hier waren für 2023 noch 120 Mio. für Tests etc. budgetiert, die man schließlich nicht gebraucht habe. Insgesamt werden im Budgetbericht 239,8 Mio. Euro genannt, die man sich für 2024 unter diesem Titel sparen kann. Auch das 118,1 Mio. Euro schwere Förderstundenpaket zum Aufholen von coronabedingten Lernrückständen wird es 2024 nicht mehr geben. Zuletzt wurde das Angebot zu 70 Prozent ausgeschöpft, 2024 kehrt man hier nun laut Netzer zum schon davor üblichen System der Förderstunden und Deutschförderung zurück.
Einen deutlichen Unterschied im Budget macht laut Netzer auch das große Ukraine-Paket: Nun, da die 13.000 vor dem Krieg geflohenen Schülerinnen und Schüler schon länger im österreichischen Schulsystem sind, werde der Umfang der speziellen Intensivförderangebote auf ein Drittel reduziert. Gleichzeitig gebe es 10 Mio. zusätzlich für Deutschförderangebote für Schüler, die nicht mehr so schlecht Deutsch sprechen, dass sie eine Deutschförderklasse oder einen -kurs besuchen müssen, betonte Netzer.
Bei der Infrastruktur wird es 2024 eine Budgetsteigerung um 45,8 auf 690,1 Mio. Euro geben. Laut Budgetbericht geht diese vor allem auf gestiegene Kosten bei den Bundesschulen (AHS, BMHS) und Nachhaltigkeitsinitiativen im Schulbau zurück. Ein kleines Plus von 3,7 auf 52,2 Mio. Euro ist auch beim Thema Digitale Schule vorgesehen. Neben den digitalen Endgeräten für Schülerinnen und Schüler der 1. Klasse AHS und Mittelschule soll das Geld in die Weiterbildung von Pädagoginnen und Pädagogen und den Ausbau der Netzinfrastruktur fließen. 200 Mio. Euro aus dem Bildungsbudget sind außerdem 2024 für den Zweckzuschuss des Bundes für Kindergärten (Pflichtkindergartenjahr, Deutschförderung, Ausbau des Angebots) aufgrund der 15a-Vereinbarung mit den Ländern reserviert, im Vorjahr waren es 247,5 Mio.