20 internationale Projekte laufen zur Zeit am SCCH
Das Software Competence Center Hagenberg (SCCH) konnte seine internationale Position als bedeutendes COMET-Forschungszentrum für Software Science und Data Science ausbauen. Derzeit werden 20 gleich-zeitig laufende Projekte mit internationaler Beteiligung in verschiedenen Förderprogrammen abgewickelt. Gerade im Bereich der Grundlagen- und angewandten Forschung ist das ein wichtiger Impuls für die internationale Sichtbarkeit und Kompetenz des Forschungszentrums.
Forschungsrelevante Zukunftsthemen
Die Themen, an denen in internationalen Projektteams geforscht wird, sind vielfältig und zukunftsweisend. Sie reichen von künstlicher Intelligenz in verschiedenen Anwendungsfeldern über Cloud- und Quanten Computing bis hin zu Industrie-4.0-Projekten und Nachhaltigkeitsinitiativen. "Unsere 130 Mitarbeiter*innen verfügen über umfassende technologische und methodische Expertise sowie eine breite interdisziplinäre Perspektive. In den Projekten sind wir entweder Projektpartner oder Koordinator", erklärt Dipl.-Umweltwiss. Mag. Markus Manz, CEO des SCCH. Von den 20 internationalen Projekten, die aktuell am SCCH laufen, sind zehn im Horizon-Europe-Programm. Diese Projekte bieten attraktive Förderquoten von bis zu 100 Prozent. Allerdings sind die Horizon-Europe-Projekte äußerst kompetitiv, und einen Antrag zu stellen ist anspruchsvoll. Insgesamt wurden bis-her in Horizon Europe 37,54 Mrd. Euro an Förderungen vergeben. Österreich konnte davon 3,3% einwerben und ist in 1.703 Projekten involviert. Das entspricht einer Beteiligung an jedem achten Projekt. "Umso mehr freuen wir uns, dass wir uns zehn Projekte davon sichern konnten - darunter den ERC Consolidator Grant für Forschung zu Quantencomputern. Der Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrats zählt zu den renommiertesten Wissenschaftsauszeichnungen", so Manz weiter.
Das größte dieser Horizon-Europe-Projekte am SCCH ist TRINEFLEX, an dem 29 Partner aus neun Ländern beteiligt sind. Ziel von TRINEFLEX ist die Entwicklung eines Toolkits für energieintensive Industrien, das als Service angeboten wird und den digitalen Übergang zu mehr Flexibilität und Nachhaltigkeit in industriellen Prozessen unterstützt. Exemplarisch werden die Erkenntnisse von TRINEFLEX an Standorten in Italien, Griechenland und Spanien in vier Branchen umgesetzt: Glas, Kupfer, Aluminium und Wasseraufbereitung.
Blick über die Grenzen
In der Programmlinie INTERREG betreut das SCCH eines für den Alpenraum, zwei INTERREG-Projekte mit Tschechien und eines mit Bayern. "Vor Kurzem hat das Projekt SMARTbeetle begonnen", sagt Manz. Ziel dieses Projekts ist es, die Wälder in Südböhmen, Thayatal und Weinviertel besser und umweltschonender vor der verheerenden Ausbreitung des Borkenkäfers zu schützen.
Ein Ansatz, um dieses Ziel zu erreichen, ist, die Lockstoffe (Pheromone) in speziellen Geruchsfallen zu verbessern. Durch die Kombination moderner Methoden aus Biologie und Künstlicher Intelligenz (KI) wird ein optimiertes Gemisch für den gezielten Einsatz gegen bestimmte Käferarten entwickelt. So soll die Wirksamkeit der Fallen erheblich gesteigert und damit ein wertvoller Beitrag zum Waldschutz geleistet werden. Um die KI-gestützte Früherkennung von Schäden in Trinkwassernetzen geht es im Projekt ARIKI. Die Innovationskraft des Projekts liegt in der Kombination zweier gesellschaftspolitisch relevanter Themen - KI und Nachhaltigkeit. Das Projekt ist gefördert vom Deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit österr. Beteiligung im Rahmen des FFG IKT der Zukunft-Programms.
Digitalisierung für KMU und Schutz des geistigen Eigentums
Das SCCH ist Teil des AI5production Hub, einem von vier österreichischen European Digital Innovation Hubs (EDIH). In diesem Rahmen wird auch das Programm "Test before Invest" umgesetzt, das Unternehmen aus ganz Österreich die Möglichkeit bietet, ihre Produkte, Produktionsketten sowie Produktideen und kosten-los vor der Investition zu testen. "Aktuell betreuen wir zehn Test before Invest-Projekte mit KMUs", erklärt Dr. Mario Pichler, International Cooperations Manager am SCCH.
Das FFG COMET-Modul DEPS mit internationaler Beteiligung wird ebenfalls am SCCH abgewickelt. Unternehmenskritisches Know-how steckt immer stärker in Software- und KI-Applikationen, die ihrerseits zunehmend Produkte und Prozesse durchdringen. Der Schutz dieses Know-hows ist eine der wachsenden Herausforderungen der Industrie. Den Lösungsansatz erklärt Pichler so: "Mittels physisch nicht duplizierbaren Hardwarestrukturen und entsprechenden - in der Software eingebetteten Kontroll-Mechanismen - soll die Hardware in den Sicherheitsschutz von Softwareanwendungen verstärkt eingebunden werden".
Know-how Ausbau durch internationale Projekte
Dr. Mario Pichler und seine Mitarbeiterin Dr. Somayeh Kargaran von der Internationalisierungs-Abteilung des SCCH unterstützen die SCCH-Forschenden bei der Auswahl geeigneter Förderprogramme und der Vorbereitung von Förderanträgen zur Realisierung ihrer innovativen Ideen, klären formale Vorgaben und verfügen über ein umfassendes internationales Netzwerk zu anderen Forschungseinrichtungen und potenziellen Partnern. "Wir nehmen jährlich an zahlreichen internationalen Netzwerktreffen teil und sind in mehreren internationalen Vereinigungen aktiv, denn die Zusammenarbeit und das wechselseitige Lernen von Partnern aus ganz Europa ist unglaublich wichtig. Das lassen wir dann auch wieder in unser COMET-Netzwerk einfließen", erläutert Dr. Mario Pichler. "Projektergebnisse wer-den immer weiterentwickelt. So waren wir im Projekt COGNIPLANT dabei, diese Ergebnisse entwickeln wir in den Projekten TRINEFLEX und PRIMROCK weiter. Alle drei beschäftigen sich mit energieintensiven Industrien", so Pichler.
Weiterführende Informationen
Projekt Trineflex: https://trineflex.eu
Test before invest: https://ai5production.at/test-before-invest
Projektvideo ARIKI: https://www.youtube.com/watch?v=iJXeBrT_ntw
Österreich in Horizon Europe: https://www.ffg.at
Pressekontakt Mag. Martina Höller +43 50 343 882 Martina.Hoeller@scch.at Software Competence Center Hagenberg GmbH 4232 Hagenberg, Softwarepark 32a