FH Burgenland drängt Regierung auf Teuerungsabgeltung und Autonomie
Die Fachhochschule Burgenland blickt auf ein herausforderndes, aber, wie Geschäftsführer Georg Pehm am Dienstag feststellte, "grandioses" Jahr 2021 zurück. Von der Bundesregierung forderte Pehm, der seit kurzem auch Vizepräsident der Österreichischen Fachhochschulkonferenz ist, eine Abgeltung der Inflation und mehr Autonomie. Die FH sind seiner Meinung nach ein "Erfolgsmodell".
"Wir fordern eine faire Finanzierung und die jährliche Teuerung abzugelten", denn es sei ein großes Problem für die Fachhochschulen, dass sie nicht nachhaltig planen können, stellte Pehm fest. Jahr für Jahr gebe es zusätzliche Kosten, die auf der Einnahmenseite nicht abgegolten würden. Weiters sprach er sich für eine nachhaltige Forschungsbasisförderung aus und: "Wir glauben, nach 28 Jahren FH-Sektor braucht es mehr Autonomie und weniger Bürokratie."
Im Herbst 2022 startet an der FH Burgenland ein neuer Bachelorstudiengang für Hebammen. Der Studiengang steht jährlich 15 Studierenden offen, im Vollausbau werde er 45 Plätze aufweisen und soll dem Hebammenmangel entgegenwirken. Ebenfalls ab Herbst wird die Vertiefungsrichtung "Data Driven Engineering" angeboten.
"Das Jahr war grandios und äußerst fordernd zugleich", bilanzierte Pehm. "Noch nie gab es so viel akademische Bildung im Burgenland", auch die Zahl der Studierenden mit 6.700 sei ein absoluter Höchstwert, so Pehm. Man habe das institutionelle Audit sehr erfolgreich bewältigt und noch nie zuvor sei so viel geforscht worden. In ein paar Wochen starte in Pinkafeld außerdem ein Josef Ressel Zentrum, damit werde man sich für eine bessere Nutzung von Erneuerbarer Energie einsetzen.
Bedingt durch die Coronapandemie werden derzeit 90 Prozent der Lehrveranstaltungen online durchgeführt. Zu Verzögerungen im Studienfortlauf komme es nicht. Bald 25 Studiengänge und 35 Lehrgänge zählt die Hochschule. Die Leistungsbilanz der FH Burgenland-Gruppe überschritt erstmals die Marke von 30 Millionen Euro. Laut Pehm sind 86 Prozent an der FH gegen Corona immunisiert, er appellierte außerdem an die Gesamtbevölkerung, sich impfen zu lassen.
Bildungslandesrätin Daniela Winkler (SPÖ) hob auch den hohen Internationalisierungsgrad hervor, so lernen derzeit Studierende aus 76 verschiedenen Staaten an der FH. Die digitalen Möglichkeiten seien zentral, um das Studium in Zeiten der Pandemie fortsetzen zu können, so Winkler.