Akademie zeichnet Essays zum Forschungsstandort Österreich aus
Die Akademie der Wissenschaften (ÖAW) zeichnet drei Essays aus, die ihre diesjährige Preisfrage "Ist Österreich ein guter Forschungsstandort?" beantworten. Eine Jury wählte aus 35 Einreichungen Texte des "Standard"-Journalisten Theo Anders und des WIFO-Forschers Jürgen Janger ex aequo an die erste Stelle, teilte die ÖAW mit. Sie erhalten jeweils 7.000 Euro. Der dritte Platz (2.000 Euro) ging an das Autorenduo Jan Martini (Uni Innsbruck) und Nikola Falk (Uni Zürich).
Die ÖAW-Preisfrage beschäftige sich regelmäßig mit relevanten Fragestellungen zu Wissenschaft und Forschung. Die aktuellen erstgereihten Beiträge seien "vor allem in ihrer Komplementarität spannend" und könnten auch "der Politik als Anregung für die Weiterentwicklung des Forschungsstandortes Österreich" dienen, so ÖAW-Präsident Heinz Faßmann in einer Aussendung.
Anders beschäftigt sich in seinem Essay mit dem Wechselspiel von Risiko und Sicherheit im Forschungsbetrieb. Er meint, dass wissenschaftliche Durchbrüche nur durch "epistemische Wagnisse" möglich werden, riskante wissenschaftliche Ideen aber ein sicheres berufliches und finanzielles Umfeld bräuchten. Janger setzt in seinem Text die hohen Forschungsausgaben in Österreich dem im Verhältnis geringeren wissenschaftlichen Output entgegen. Für ihn ist neben Geld auch eine effektive Verteilung der Mittel sowie Rahmenbedingungen außerhalb der Forschungsförderung bedeutsam für einen erfolgreichen Forschungsstandort. Martini und Falk plädieren in ihrem Essay dafür, nicht prestigeträchtigen Preisen nachzujagen, sondern u.a. in langfristige Forschungsprogramme zu investieren.
Service: Die Sieger-Beiträge und sechs weitere Einreichungen sind auf der Website der ÖAW nachzulesen und werden in einem Band der ÖAW-Reihe "Akademie im Dialog" in gedruckter Form publiziert: https://www.oeaw.ac.at/preisfrage/preisfrage-2024/essays