Klimaforschung: Neue Führungsspitze für Climate Change Center Austria
Das Climate Change Center Austria CCCA hat eine neue Führungsspitze. Harald Rieder von der Universität für Bodenkultur (Boku) Wien und Gerhard Wotawa von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) stehen dem österreichischen Klimaforschungsnetzwerk ab sofort vor. Bei der digitalen Vollversammlung wurden die Forscher mit großer Zustimmung gewählt, wie sie der APA mitteilten.
Sie folgen als Obmänner für zumindest die nächsten zwei Jahre auf die Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb, die sich nicht mehr für die Spitze aufstellen ließ. Der 39-jährige Rieder, bisher Schriftführer des Vereins, ist Leiter des Instituts für Meteorologie und Klimatologie der Boku. Der 54-jährige Meteorologe Wotawa, der zuletzt Kassier des Forschungsnetzwerkes war, ist Bereichsleiter für Daten, Methoden und Modelle an der ZAMG.
Rasches Handeln erforderlich
"Die Klimakrise ist nicht nur eine Katastrophe, sondern auch eine Chance", meinte Wotawa. "Aber die Dinge müssen jetzt rasch gehen", betonte Rieder. Es bleibe nur noch maximal ein Jahrzehnt Zeit, um eine echte Wende in der Bekämpfung der Klimakrise einzuleiten und die Emissionen zu minimieren. Den Optimismus hat Rieder jedenfalls noch nicht verloren: "Ich glaube, die Menschheit wird die Klimakrise in den Griff bekommen." Wotawa zeigte sich etwas gedämpfter: "Es besteht keine Alternative dazu, aber man muss realistisch sein, die nächsten Jahrzehnte werden generell, auch wegen politischer Krisen, wohl sehr schwierig werden."
Mit der Wahl und der Aufnahme neuer Mitglieder hat sich der Verein auch verjüngt. Mit dabei sind künftig Bergbaukunde-Expertin Anna Meyer von der Montanuniversität Leoben sowie Tania Berger vom Zentrum für Umweltsensitivität der Donau-Universität Krems. Ebenfalls aufgenommen wurde Klima- und Energieforscher Daniel Huppmann vom Internationalen Institut für angewandte Systemanalyse (IIASA), der schon an einem Bericht des Weltklimarats (IPCC) mitgeschrieben hat.
Das CCCA bündelt laut Eigendefinition die Forschung von Universitäten und außeruniversitären Institutionen, für die das Netzwerk als gemeinsame Anlaufstelle für Wissenschaft, Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit fungiert. So soll das klimarelevante Wissen besser vermittelt werden. Der Verein finanziert sich durch seine Mitglieder und durch Projektgelder.
Das CCCA wurde im Juli 2011 als gemeinnütziger Verein gegründet. Kromp-Kolb war eine der treibenden Kräfte bei der Entstehung. Das Netzwerk sieht es als Aufgabe, sowohl Klima- und Klimafolgenforschung miteinander zu vernetzen und zu stärken, als auch Gesellschaft und Politik wissenschaftlich fundiert über klimarelevante Themen zu informieren und allenfalls zu beraten. Dabei führt das CCCA selbst keine Forschung durch, sondern fungiert ausschließlich als Koordinationseinrichtung der österreichischen Klimaforschung.
Service: https://ccca.ac.at/