CO2-Abscheidung auf Schiffen soll Weg zur Klimaneutralität überbrücken
Die Meeresschifffahrt trägt rund 2,6 Prozent zu den globalen CO2-Emissionen bei. In etwa 25 Jahren will man laut International Maritime Organization (IMO) die Ozeane klimaneutral befahren. Das soll auch mit CO2-Abscheidetechnologien erreicht werden. Forschende der TU Graz und des Large Engines Competence Center (LEC) haben unterschiedliche Technologien untersucht, wobei "eine vollständige Abscheidung des Treibhausgases an Bord unrealistisch ist", heißt es in einer Aussendung.
Im FFG-Projekt "CCS on Ships" nutzte das Team die LEC-Software ENERsim zur Simulation komplexer Energiesysteme. Andreas Wimmer vom Institut für Thermodynamik und nachhaltige Antriebssysteme der TU Graz erklärte in der Mitteilung, dass die CO2-Abscheidung je nach Technologie unterschiedlich hohe Investitionen und zusätzlichen Energieverbrauch erfordert. Ein Problem sei der große Platzbedarf für die Speicherung, da Dieselverbrennung massebezogen dreimal so viel CO2 erzeugt. Die Speichergröße hänge vom Schiffstyp und Einsatzzweck ab, könne aber die Transportkapazität beeinträchtigen. Wimmer hält Abscheideraten von etwa 30 Prozent für erste Nachrüstungen für sinnvoll.
Es sei aber in jedem Fall wichtig, die Technologie zur Marktreife weiterzuentwickeln. Zum einen diene sie als Übergangslösung für einige Jahrzehnte, in denen die bestehende Schiffsflotte mit Nachrüstungen im Einsatz bleiben könne. "Zum anderen werden wir die Technologie langfristig brauchen, um zukünftige, mit kohlenstoffhaltigen E-Fuels angetriebene Schiffe klimaschonend zu betreiben", so Wimmer.