Rumänien: Sexualerziehung an Schulen erst ab 8. Klasse
In Rumäniens Schulen darf Sexualerziehung künftig erst mit Beginn der 8. Schulklasse und nur mit dem Einverständnis der Eltern stattfinden. Das beschloss das rumänische Parlament nach Medienberichten am Dienstag - nach langem Tauziehen, weil religiös motivierte Elternvereine das Thema völlig aus dem Schulunterricht heraushalten wollen.
Informationen von den Lehrkräften etwa über Empfängnisverhütung und sexuell übertragbare Krankheiten können Schüler und Schülerinnen demnach erst ab dem Alter von 14 bis 15 Jahren bekommen. Wenn Eltern das nicht wollen, können sie ihr Kind aus dem Sexualkundeunterricht herausnehmen.
Rumänien liegt EU-weit beim Anteil der minderjährigen Mütter an erster Stelle. 44,4 Prozent der Mädchen in der EU, die noch vor ihrem 15. Geburtstag Mutter geworden sind, leben nach Angaben von Eurostat in Rumänien. Bei den unter 18-Jährigen liegt der Anteil bei 30 Prozent. Betroffen seien vor allem Mädchen aus armen, ländlichen Gegenden, berichtet die Organisation Salvati Copiii (Rettet die Kinder).