Tiroler Risikokapital-Fonds soll Technologie-Start-ups unterstützen
Ein Tiroler Risikokapital-Fonds, an dessen Gründung unter anderem die landeseigene Lebensraum Tirol Holding, die Bank für Tirol und Vorarlberg, die Standortagentur Tirol, die Hermann Hauser Investment GmbH und Round2 Capital beteiligt sind, soll technologiebasierten Start-ups in ihrer Anfangsphase finanziell unter die Arme greifen. Der Fonds "Onsight Ventures+" ist dafür vorerst mit zehn Mio. Euro dotiert.
Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) hofft, dass dieser Fonds im Bundesland Tirol auf fruchtbaren Boden fallen und auf rege Nachfragen treffen wird. "Tirol ist definitiv ein Gründungs- und Gründerland", betonte Platter und bezifferte die Zahl der Gründungen im Jahr 2021 auf rund 3.000. Es gehe jetzt aber darum, "den Wirtschaftsstandort Tirol noch moderner zu machen" und junge, innovative Unternehmen mit Risikokapital zu versorgen, so Platter am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck.
Risikokapital fehle nämlich in Tirol oft noch, hob Josef Margreiter, Geschäftsführer der Lebensraum Tirol Holding, hervor. "Wir haben 2020 in Wattens mit dem Alpine Tech Innovation Hub aber schon eine Art Entwicklungsraum für Innovationen geschaffen", fügte er hinzu. Mit dem Fonds gehe es nunmehr darum, das Unternehmertum der Innovatoren zu fördern und diesen "gesundes Wirtschaften" zu ermöglichen, so Margreiter.
Fonds soll auf 20 Mio. anwachsen
Dem schloss sich auch Jasmin Güngör an, die als Geschäftsführerin von "Onsight Ventures+" fungieren wird. "Mit dem Fonds möchten wir, dass die klugen und innovativen Köpfe hier in Tirol bleiben", gab sie als zentrales Anliegen des Fonds aus, der laut ihrer Aussage auch bald auf 20 Mio. Euro anwachsen soll. Strategisch wolle man künftig in mehreren Investitionsrunden jeweils zwischen 200.000 und 500.000 Euro in die Unternehmen dieser Köpfe investieren, so Güngör.
Mit der Fokussierung auf Risikokapital und diese Strategie sah Christoph Huber, Mitgründer von BioNtech und ebenfalls am Fonds beteiligt, "Onsight Ventures+" auf dem absolut richtigen Weg. "Nur ein Siebentel des vergebenen Kapitals in Europa ist Risikokapital", sagte Huber. Ohne dieses Geld gelinge aber der "Transfer von Technologie-Visionen hin zur Kommerzialisierung" oft nicht, betonte er und mahnte diesbezüglich ein Umdenken der Investoren und Geldgeber ein.