Neue Fakultät für Digitale und Analytische Wissenschaften in Salzburg
Die Paris Lodron Universität Salzburg hat eine Digitalisierungsoffensive gestartet. Mit der neuen Fakultät "Digital and Analytical Science" (DAS), die mit Jahresbeginn installiert wurde, in dieser Form derzeit einzigartig in Österreich ist und sukzessive erweitert wird, soll der Hochschul- und auch Wirtschaftsstandort Salzburg gestärkt werden. Salzburg will sich damit führend an der Entwicklung neuer Technologien beteiligen, hieß es bei einem Pressegespräch am Dienstag.
Das Thema Digitalisierung spanne sich über die ganze Universität Salzburg, sagte Rektor Hendrik Lehnert. Ein fachlich fundierter Umgang mit dieser Thematik werde die Kooperationsmöglichkeiten mit Stakeholdern aus Wissenschaft und Wirtschaft enorm erweitern und den Wissenschaftsstandort Salzburg weiter festigen. Die neue Fakultät strebt laut DAS-Dekan Arne Bathke eine überregionale Führungsrolle bei der Grundlagen- und Anwendungsforschung in digitalen und analytischen Disziplinen an.
Neue Fakultät als "Booster"
Die neue Fakultät für "Digitale und Analytische Wissenschaften" zählt derzeit 1.250 Studierende und beschäftigt rund 40 Professorinnen, Professoren und Habilitierte, die bereits am Uni-Standort Salzburg tätig sind. Der Dekan geht davon aus, dass sich die Zahl der Studierenden in fünf Jahren auf 3.000 erhöht haben wird. Die neue Fakultät sei ein "Booster" für die Fakultäten, sie umfasst rund 140 Beschäftigte in den Fachbereichen Artificial Intelligence und Human Interfaces, Geoinformatik, Informatik und Mathematik. Die Studiengänge würden eine Brücke zu den anderen Fakultäten schlagen.
Vier neue Professuren wird es geben, wie Wissenschafts-Landesrätin Andrea Klambauer (NEOS) erläuterte. Das Land Salzburg finanziert drei Forschungsstiftungsprofessuren. Weiters wird es eine Brückenstiftungsprofessur im Bereich Cybersicherheit geben, und auch ein Research-College wird aufgebaut.
Im Herbst 2022 startet das neue Bachelorstudium "Artificial Intelligence" (AI), ebenso die Leuchtturmprofessur im Bereich AI/Angewandte Informatik. Später gibt es noch ein Masterstudium. Zwei Professuren im Bereich AI/Data Science wurden bereits umgesetzt. In den vergangenen drei Jahren hat die Universität Salzburg mit dem ITG Innovationsservice für Salzburg das Konzept für die digitale Fakultät erstellt.
Paris Lodron Universität Salzburg als Vorreiter
In zehn Jahren werde man diese Themen in jeder gut situierten Universität in Österreich studieren können, "wo wir jetzt die Vorreiter sind", sagte Dekan Bathke. Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) sprach von einem Meilenstein in der universitären Entwicklung. "Für Salzburg ist es ein Alleinstellungsmerkmal. So eine Fakultät gibt es in ganz Österreich nicht." Salzburg positioniere sich damit sichtbar im Wettbewerb um Talente, Studierende, kluge Köpfe und Fachkräfte.
Die Gesamtkosten betragen 12,7 Millionen Euro. Rund drei Millionen Euro kommen aus dem Uni-Budget. 9,7 Millionen Euro stellt das Land Salzburg bereit. Es handle sich um die größte Einzelinvestition im Rahmen der Forschungsförderung des Landes, so Haslauer. Die rasch voranschreitende digitale Transformation aller Lebens- und Wirtschaftsbereiche sowie die hohe Dynamik in der Technologieentwicklung hätten größte Bedeutung nicht nur für gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen, sondern auch für die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Salzburg. "Unsere Stärke liegt in der Vernetzung." In Zukunft soll die Science City Salzburg so weit ausgebaut werden, um die neue Fakultät dort zentrieren zu können.