Temperaturschwankungen beeinflussen Verbreitung der Balkan-Springnatter
Die Anpassung an sich verändernde Umgebungen ist im Zeitalter des "Anthropozäns" eine wachsende Herausforderung und Tierarten- und populationen die sich rasch an neuartige Formen von Selektionsdruck anpassen können, überleben mit größerer Wahrscheinlichkeit.
Die Balkan-Springnatter (Dolichophis caspius) ist eine nicht giftige Schlange mit großem Körper und bewohnt trockene Steppen- und Mittelmeerlebensräume von Osteuropa um das Kaspische Meer und das Schwarze Meer bis zum nordwestlichen Rand ihrer Verbreitung in Ungarn. Mithilfe der ddRAD-Sequenzierung untersuchte ein Forscherteam um Pamela Burger am Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Vetmeduni Vienna die genetische Vielfalt und die adaptive Evolution an lokale Lebensraumtypen. Das Team identifizierte 751 ausgewählte Genotypen, die mit sieben wichtigen Klimavariablen korrelierten. Sie fanden heraus, dass die Isothermie, die Temperaturschwankung von Tag zu Nacht im Vergleich zur Veränderung von Sommer zu Winter, eine wichtige Rolle bei der Verbreitung und Anpassung von Balkan-Springnattern spielen kann. "Unsere Studie zeigt die genetische Anpassung an bestimmte klimatische Verhältnisse, wie Tag- Nacht Temperaturschwankungen, Niederschlag und Windgeschwindigkeit. Solche Selektionsmechanismen sind wichtig für das Überleben von Schlangen unter zunehmend veränderten Umweltbedingungen", so Pamela Burger.
Service: Der Artikel "Landscape Genomics of a Widely Distributed Snake, Dolichophis caspius (Gmelin, 1789) across Eastern Europe and Western Asia" erschien kürzlich in der internationalen Zeitschrift Genes und hat es auf das Cover der aktuellen Ausgabe geschafft. https://www.mdpi.com/2073-4425/11/10/1218
Über die Veterinärmedizinische Universität Wien:
Die Veterinärmedizinische Universität Wien (Vetmeduni Vienna) ist eine der führenden veterinärmedizinischen, akademischen Bildungs- und Forschungsstätten Europas. Ihr Hauptaugenmerk gilt den Forschungsbereichen Tiergesundheit, Lebensmittelsicherheit, Tierhaltung und Tierschutz sowie den biomedizinischen Grundlagen. Die Vetmeduni Vienna beschäftigt 1.500 MitarbeiterInnen und bildet zurzeit 2.500 Studierende aus. Der Campus in Wien Floridsdorf verfügt über fünf Universitätskliniken und zahlreiche Forschungseinrichtungen. Zwei Forschungsinstitute am Wiener Wilhelminenberg sowie ein Lehr- und Forschungsgut in Niederösterreich gehören ebenfalls zur Vetmeduni Vienna. Die Vetmeduni Vienna spielt in der globalen Top-Liga mit: 2020 belegt sie den exzellenten Platz 7 im weltweiten Shanghai-Hochschulranking im Fach "Veterinary Science. www.vetmeduni.ac.at
Rückfragehinweis:
Dr.med.vet. Pamela Burger Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) Veterinärmedizinische Universität Wien (Vetmeduni Vienna) T +43 1 25077-7141 Pamela.Burger@vetmeduni.ac.at
Aussender:
Mag.rer.nat. Nina Grötschl Wissenschaftskommunikation / Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation Veterinärmedizinische Universität Wien (Vetmeduni Vienna) T +43 1 25077-1187 Nina.Groetschl@vetmeduni.ac.at