29,5 Prozent der Infizierten ohne Symptome
Von den 18.577 Infektionen mit dem Coronavirus, die in der Kalenderwoche zehn (8. bis 14. März) in Österreich behördlich registriert worden sind, sind 29,5 Prozent und damit fast jede Dritte asymptomatisch verlaufen. Bei 63,6 Prozent der Fälle konnte der Ansteckungsweg geklärt werden. Diese Zahlen machte die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) am Freitag öffentlich.
10.377 Infektionen konnten einem Cluster (einer Häufung von Fällen innerhalb eines bestimmten Zeitraums in einer bestimmten Region, Anm.) zugeordnet werden. Das waren deutlich mehr als in den vorangegangenen Wochen. Dass der private Haushalte nach wie vor Infektionsherd Nummer eins ist, belegen die Zahlen: 71,4 Prozent der Infektionen traten in diesem Setting auf. 13,9 Prozent der Betroffenen steckten sich in der Freizeit an, 5,5 Prozent in der Arbeit. Eine deutliche Zunahme gab es bei den Ansteckungen im Bildungsbereich, wo sich in der vorigen Woche 6,6 Prozent der Infektionen nachweisen ließen. Das waren mehr als drei Mal so viel wie in der Kalenderwoche fünf (7. bis 14. Februar).
Reproduktionszahl österreichweit unverändert bei 1,09
Die effektive Reproduktionszahl für SARS-CoV-2 ist in Österreich im Vergleich zur Vorwoche unverändert bei 1,09 geblieben. Die geschätzte tägliche Steigerungsrate der Neuinfektionen stieg indes leicht an auf 2,0 Prozent nach 1,9 in der Vorwoche. Das ergab das Freitags-Update der wöchentlichen Analyse von AGES und TU Graz für Zeitraum vom 5. bis zum 17. März.
Was die Bundesländer betrifft, so lag effektive Reproduktionszahl nur in Vorarlberg unter 1, im Burgenland und Kärnten ist sie bei 1 und in den restlichen sechs über diesem kritischen Wert. Für eine Unterdrückung der Erkrankungswelle ist das Erreichen eines R-Wertes unter dem Faktor 1 mitentscheidend.
Eine Reproduktionszahl von exakt 1 bedeutet, dass pro Fall eine weitere Neuansteckung ausgelöst wird. Somit ergibt sich theoretisch täglich eine gleichbleibende Anzahl der Neuinfektionen und eine endemische Verbreitung der Infektion. Der Wert gibt aber keine Aussage über das Niveau der täglichen Inzidenz. "Die Anzahl der täglich neudiagnostizierten Fälle ist in allen Bundesländern auf einem erhöhten Niveau", warnen die Experten in ihrem wöchentlichen Update auf der AGES-Internetseite weiterhin.