Akademie bedauert Durchsickern der Namen der Nobelpreisträger
Die Schwedische Königliche Akademie der Wissenschaften hat zerknirscht auf das Durchsickern der Namen der diesjährigen Chemie-Nobelpreisträger reagiert. "Das ist natürlich misslich. Wir bedauern zutiefst, was passiert ist", sagte der Generalsekretär der Akademie, Hans Ellegren, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Stockholm.
Schwedische Medien hatten bereits Stunden vor der offiziellen Verkündung um kurz vor 12.00 Uhr berichtet, dass der Preis dieses Jahr an Moungi Bawendi, Louis Brus und Alexei Ekimov geht, drei in den USA arbeitende Entdecker von sogenannten Quantenpunkten. Die schwedische Zeitung "Dagens Nyheter", der öffentlich-rechtliche Rundfunk SVT und das schwedische Wissenschaftsmagazin "NyTeknik" beriefen sich dabei auf eine Pressemitteilung der Schwedischen Akademie der Wissenschaften, die allerdings nicht deren Website zu finden war.
Die Akademie hatte daraufhin versichert, dass die Entscheidung über die diesjährigen Preisträger noch gar nicht gefallen sei. Die drei Preisträger waren vorab nicht als Favoriten gehandelt worden. Vielmehr war in Fachkreisen darauf getippt worden, dass Forschungen in der synthetischen Biologie oder der DNA-Sequenzierungen ausgezeichnet werden könnten.
Dass die Namen von Nobelpreisträgern im Voraus durchsickern, kommt eher selten vor. Die Akademie-Vertreter sind sehr darauf bedacht, dass ihre Beratungen über die Preisträger geheim bleiben. Selbst die Liste der Nominierten wird unter Verschluss gehalten. Als ein weiteres Beispiel für eine Panne hatte 2010 allerdings die schwedische Zeitung "Svenska Dagbladet" den Namen des neuen Medizin-Nobelpreisträgers Robert Edwards schon Stunden vor der offiziellen Verkündung gemeldet.