Matura - Wie die Reifeprüfung heuer aussieht
Mit dem Streichen der verpflichtenden mündlichen Matura, der ebenfalls verpflichtenden Präsentation der vorwissenschaftlichen Arbeiten/Diplomarbeiten sowie diversen anderen Erleichterungen sieht die Reifeprüfung heuer erneut anders aus als in "normalen" Jahren. Auch gegenüber der ersten "Corona-Matura" im Vorjahr gibt es ein weiteres Entgegenkommen - vor allem in der Mathematik an den AHS.
In "Normaljahren" besteht die Matura aus sieben verpflichtenden Teilprüfungen: Das sind einmal das Verfassen und Präsentieren einer vorwissenschaftlichen Arbeit (AHS) bzw. Diplomarbeit (BHS) sowie drei oder vier schriftlichen Prüfungen (Zentralmatura) und (je nach Anzahl der schriftlichen Klausuren) drei oder zwei mündlichen Prüfungen.
Auch im Vorjahr gab es Abstriche
Bereits im Vorjahr wurde aufgrund der Corona-Pandemie davon einiges gestrichen: Die vorwissenschaftlichen Arbeiten/Diplomarbeiten mussten zwar geschrieben, aber nicht präsentiert werden. Die Zahl der schriftlichen Prüfungen wurde mit drei festgeschrieben und die mündliche Matura musste nur freiwillig absolviert werden. Weitere Erleichterungen: Die Jahresnote wurde in die Maturanote einbezogen und die Arbeitszeit bei der schriftlichen Matura um eine Stunde verlängert.
Heuer kommen diese Regeln wieder ganz ähnlich zur Anwendung. Kleine Einschränkung: Für die Einbeziehung der Jahresnote müssen bei der schriftlichen Matura diesmal 30 Prozent der Punkte erreicht werden - so soll das Abgeben leerer Blätter vermieden werden. Und eine vierte schriftliche Klausur darf freiwillig absolviert werden. Tritt man in einem Fach freiwillig mündlich an, fließt das in die Note ein und wird auch im Zeugnis vermerkt. Tritt man nicht an, wird in diesem Gegenstand im Maturazeugnis die Note des Jahreszeugnisses vermerkt. Tritt man nicht an, erhält man im Maturazeugnis die Jahresnote.
Erleichterung bei "Problemfach" Mathematik
Dazu kommt eine zusätzliche große Erleichterung im größten "Problemfach", der Mathematik an den AHS. Hier wird nämlich der Punkteschlüssel geändert. Bisher gliederte sich die Mathe-Zentralmatura in einen Grundlagenteil ("Typ 1") - und einen vertiefenden Teil ("Typ 2"). In beiden waren jeweils 24 Punkte zu erreichen, also insgesamt 48. Für ein "Genügend" mussten im Grundlagenteil 16 Punkte erreicht (wobei auch vereinzelte "Bonuspunkte" in Teil 2 angerechnet werden konnten) oder insgesamt 24 Punkte gesammelt werden, die genaue Ausdifferenzierung der positiven Note ergab sich dann im vertiefenden Teil.
Ab heuer wird das einfacher: Der Grundlagenteil bleibt zwar unverändert (24 Aufgaben zu je einem Punkt), im textlastigeren und anwendungsorientierten vertiefenden Teil werden aber nur mehr zwölf Punkte vergeben - also insgesamt 36. In diesem vertiefenden Teil selbst gibt es dann eine Aufgabe mit vier unabhängig voneinander zu erreichenden Punkten sowie drei Aufgaben mit jeweils vier Punkten. Innerhalb dieser letzten drei Beispiele wiederum kommt eine "Best-Of-Wertung": Für die Benotung werden nur jene beiden herangezogen, in denen die meisten Punkte erzielt wurden. Außerdem gibt es nur mehr eine Gesamtverrechnung der Punkte - in welchem Teil diese gesammelt werden, ist egal. Ein Genügend erhält, wer 17 Punkte schafft. Ab 22 Punkten gibt es ein Befriedigend, ab 27 ein Gut und ab 32 ein Sehr Gut.