Vorklinik weicht Graz Center of Physics GCP: Abbruch beginnt
Das zukünftige Graz Center of Physics führt die Physik-Institute von Universität Graz und TU Graz ab 2030 an einem gemeinsamen Standort zusammen. Es wird am Standort des sogenannten Vorklinik-Hochhauses am Campus der Uni Graz errichtet. Für diesen Bau sind nun die Tage gezählt: Ab der kommenden Woche bis Mai 2024 läuft die oberirdische Abtragung des rund zehnstöckigen Gebäudes. Die Universität informierte am Dienstag über den weiteren Zeitplan.
Im Bereich der Physik werden im Graz Center of Physis künftig die Lehrenden und Studierenden zweier Universitäten auf baulicher Ebene vereint. Doch bevor es so weit sein wird, wird noch viel gebaut und abgebaut. "Es ist eine Riesenchance für die Physik in Graz. 2030 wird hier Vollbetrieb herrschen", kündigte Rektor Peter Riedler beim Rundgang durch das alte Gebäude an. Horst Bischof, Rektor der TU Graz sprach von einem Leuchtturmprojekt der NAWI Graz, dem Verbund von Uni Graz und TU Graz im Bereich von naturwissenschaftlicher Forschung: "Jetzt wird die Grazer Physik auch baulich sichtbar".
Das bestehende Vorklinik-Gebäude aus dem Jahre 1976 hätte nicht für die komplexen Anforderungen des Graz Center of Physics adaptiert werden können. Der Rückbau des achtstöckigen Gebäudes ist bereits seit Februar in Gang, erklärte Philipp Jereb, Projektleiter der Bundesimmobiliengesellschaft BIG, die als Bauherrin firmiert. Knapp 41 Tonnen Werkstoffe wurden im Rahmen des von der Firma BauKarussell durchgeführten "Social Urban Mining"-Projektes recycelt, mehr als 17 Tonnen Bauteile und Möbel werden wiederverwendet: Hörsaalsessel und Spinde, Lampen, Waschbecken, Laborausstattung, Regale, Tische und selbst Uhren fanden bei einem Re-Use-Verkauf Anfang Juli neue Besitzer. Weitere 82,5 Tonnen werden entsorgt.
"Am kommenden Montag startet der maschinelle Abbruch im Osten", schilderte Jereb. Zuerst werden die niedrigeren Vorbauten entfernt, erst dann komme der Hochhausturm dran. Der oberirdische Abbruch der Vorklinik wird voraussichtlich bis Mai 2024 dauern, unterirdisch werde man wegen Baugrubensicherungsmaßnahmen noch länger beschäftigt sein.
In den Neubau nach den Plänen des Architekturbüros fasch&fuchs.architekten werden über die BIG rund 313 Millionen Euro investiert. Für die Einrichtung sind weitere 41 Millionen vorgesehen. Auf insgesamt 50.000 Quadratmeter sollen in dem kompakten sechsstöckigen Bauwerk die Physikinstitute, 1.700 Studierende und 600 Mitarbeitende Platz finden. 10.000 Quadratmeter sind für Labors und Werkstätten reserviert, der größte Hörsaal ist für 600 Personen konzipiert.
Die Errichtung des neuen Gebäudes ist laut den aktuellen Plänen für 2024 bis 2028 geplant. Nach einer Einrichtungsphase soll der Komplex dann im Jahr 2030 an die Universitäten übergeben werden.
Service: Details zum Projekt unter https://gcp-bau.at/de/das-projekt/