Neue Ausgrabungen in etruskischem Heiligtum in der Toskana
Neue archäologische Ausgrabungsarbeiten auf dem etruskischen Gelände von San Casciano dei Bagni in der Toskana haben am Montag begonnen. 90 italienische und ausländische Archäologen von verschiedenen Universitäten aus der ganzen Welt graben im etruskisch-römischen Heiligtum, das im 3. Jahrhundert v. Chr. entstand und bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. genutzt wurde. Hier war im November 2022 eine Votivsammlung aus 24 Bronzestatuen entdeckt worden, fünf davon einen Meter hoch.
Die Ausgrabungskampagne ist ein Gemeinschaftsprojekt von 18 Universitäten, das von der Universität für Ausländer in Siena unter der Leitung des Denkmalschutzes der Provinzen Siena, Grosseto und Arezzo koordiniert wird, berichteten italienische Medien.
Internationales Projekt
"Über 90 Archäologen aus verschiedenen Ländern werden in den nächsten vier Monaten hierher kommen, um diese unglaubliche Stätte auszugraben, die die Kontinuität zwischen Etruskern und Römern, zwischen Heiden und Christen ans Licht gebracht hat. Es wird eine lange Kampagne sein. Unser Ziel ist es, das ganze Ausgrabungsgebiet zu erweitern", betonte der Archäologe Jacopo Tabolli der Universität Siena.
Der spektakulärste archäologische Fund der letzten Jahre in Italien ist jetzt der Öffentlichkeit zugänglich. Im MANN-Museum in Neapel ist bis zum 30. Juni die außergewöhnliche Sammlung altrömischer und etruskischer Votivstatuen aus Bronze zu bewundern, die 2022 in San Casciano dei Bagni entdeckt wurden. Alle Skulpturen sind in gutem Zustand - das Thermalwasser und der Schlamm haben sie ausgezeichnet konserviert.
Die Überreste der etruskischen Thermen wurden in der Gemeinde von San Casciano mit circa 1.600 Einwohnern entdeckt, die auch heute noch für ihre Thermalbäder bekannt ist. In der Ortschaft soll in einem Palast aus dem 16. Jahrhundert ein Museum für die Bronzestatuen entstehen.