Industrie 4.0: Neues Forschungszentrum an der FH Salzburg
An der Fachhochschule Salzburg wird ein neues "Josef Ressel Zentrum" eingerichtet, das Unternehmen bei der Digitalisierung unterstützen soll. Es sollen Grundlagen für einen digitalen Assistenten geschaffen werden, der die menschlichen Bedienerinnen und Bediener komplexer Maschinen intelligent unterstützt und Cyber-Security von vornherein mitdenkt. Das Zentrum wird vom Bund unterstützt und arbeitet eng mit drei Unternehmen aus dem Automatisierungsbereich zusammen.
Die Umstellung produzierender Unternehmen auf Industrie 4.0 bedeutet eine weitgehende Automatisierung, Autonomisierung und Optimierung von gesamten Wertschöpfungsketten. An der Schnittstelle Mensch/Computer soll das neue Forschungszentrum einen digitalen Assistenten entwickeln, der Wahrnehmungen aus einer Umgebung empfangen und auf die Umwelt einwirken kann, indem er menschlichen Bedienern Handlungen empfiehlt, Informationen präsentiert, oder Maschinen autonom steuert. "Der digitale Assistent soll in der Lage sein, die menschliche Bedienung durch Hilfestellung bei der Überwachung und Steuerung von Maschinen zu entlasten und zu unterstützen. Ganz konkret betrifft das zum Beispiel Personen, die Spritzgießmaschinen, Fräs-, Dreh-, Etikettier- oder Abfüllmaschinen bedienen", erläuterte Zentrumsleiter Stefan Huber am Mittwoch in einer Aussendung.
"Silicon Valley der Industrieautomatisierung"
Huber bezeichnete den Raum Salzburg/Oberösterreich als ein "Silicon Valley der Industrieautomatisierung". Konkret wird das Josef Ressel Zentrum mit den Unternehmen B&R Industrial Automation in Eggelsberg (Bez. Braunau), COPA-DATA in der Stadt Salzburg und SIGMATEK im Lamprechtshausen (Flachgau) kooperieren. Geforscht werden soll in den Bereichen Systemarchitekturen, künstliche Intelligenz und Cyber-Security, wobei jedes der kooperierenden Unternehmen jeweils eines dieser Forschungsfelder unterstützt.
Das Josef Ressel Zentrum für Intelligente und Sichere Industrieautomatisierung (ISIA) hat eine Laufzeit von 2022 bis 2027. Es ist bereits das dritte JR Zentrum an der Fachhochschule Salzburg. Aus dem ersten "Josef Ressel Centre for User-Centric Smart Grid Privacy, Security and Control" (2013-2017) ging das "Zentrum für sichere Energieinformatik (ZSE)" hervor. Im November 2020 wurde das "Josef Ressel Centre for Dependable System-of-Systems Engineering" eröffnet.