ÖH-Wahl: CV und AG wollen Studium und Beruf besser vereinbar machen
Die ÖVP-nahe AktionsGemeinschaft (AG) und der Cartellverband (ÖCV) haben im Vorfeld der Wahlen zur Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) ein Volksbegehren für eine bessere Vereinbarkeit von Studium und Beruf gestartet. "Es ist Zeit, das Studium mit der Realität der Studierenden in Einklang zu bringen", forderte ÖCV-Vorortspräsident Philipp Stadler-Simbürger am Dienstag bei einem Pressetermin und warb um Unterstützung von Studierenden, Unternehmen und Hochschulen.
Konkret wird in dem bereits aufliegenden Volksbegehren "Studieren und Job? Na und ob!" verlangt, die Zahl der Toleranzsemester für jene Studierende zu verdoppeln, die über der Geringfügigkeitsgrenze arbeiten oder mindestens 15 Wochenstunden ehrenamtliche Arbeit leisten. Sie hätten dann etwa in Bachelor-, Master- und PhD-Studien vier statt zwei Semester länger Zeit für den Abschluss, bevor sie Studiengebühren zahlen müssen. Außerdem soll eine zweite Zuverdienstgrenze für die Familienbeihilfe eingeführt werden - zusätzlich zur ersten Grenze von jährlich 17.212 Euro, bis zu der volle Familienbeihilfe ausbezahlt wird, soll zwischen 17.212 und 20.000 Euro noch die halbe Beihilfe kassiert werden können.
Außerdem soll es Steuererleichterungen für berufstätige Studierende geben: Jene, die innerhalb der neuen Toleranzsemester liegen und eine bestimmte Leistungsgrenze wie z.B. 25 ECTS pro Semester überschreiten, sollen demnach in der zweiten Lohnsteuerstufe nur zehn statt 20 Prozent und in der dritten nur 20 statt 30 Prozent zahlen müssen.
Unis sollen Anreize für Lehrveranstaltungen an Tagesrandzeiten bekommen
Schließlich müssten die Unis Anreize erhalten, Lehrveranstaltungen auch an Tagesrandzeiten bzw. am Samstag anzubieten. Außerdem sollen Lehrveranstaltungen ohne Anwesenheitspflicht grundsätzlich gestreamt werden und danach noch einige Zeit abrufbar bleiben.
Für die Einleitung eines Volksbegehren sind knapp 9.000 Unterstützungserklärungen nötig. Damit es auch erfolgreich ist und dem Nationalrat zur Behandlung weitergeleitet wird, sind dann 100.000 Unterschriften (inklusive der Unterstützungserklärungen) erforderlich. Das Ziel sei, so Stadler-Simbürger, die erste Hürde möglichst schnell zu nehmen, sodass mit Mai oder Juni die Eintragungsphase starten kann.
Für die AG wird das Thema Vereinbarkeit und Job neben Studierendenberatung und Mental Health auch eines der drei Kernthemen im Wahlkampf zu den kommenden ÖH-Wahlen sein, wie Bundesobfrau Krisztina Kamensky betonte. Die Vereinbarkeit von Studium und Job sei dabei ein besonders wichtiges Thema, so Kamensky, die selbst die Ausbildung zur Volksschullehrerin macht. Wegen des Pädagogenmangels seien schon jetzt sehr viele Lehramtsstudierende unterstützend in den Klassen tätig und generell würden künftige Arbeitgeber oft erwarten, dass man bereits während des Studiums Berufserfahrung sammelt.
Service: https://studivolksbegehren.at