Unis bekommen 2024 nur Teil der Inflation abgegolten
Die Universitäten bekommen für 2024 - wie bereits von ihnen befürchtet - nicht zur Gänze die von ihnen berechneten Kostensteigerungen abgegolten. Wegen der unerwartet hohen Inflation hatten sie einen zusätzlichen Finanzbedarf von 525 Mio. Euro angemeldet, das Ressort selbst kam bei seinen Berechnungen auf 450 Mio. Euro. Im Budget sind nun lediglich zusätzliche 205 Mio. veranschlagt. Das Ministerium betont, dass man die Mittel davor schon einmal aufgestockt habe.
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Für das Jahr 2024 stehen den 22 öffentlichen Unis nach dem Plus von 205 Mio. nun knapp 4,7 Mrd. Euro zur Verfügung. Im Bildungsministerium betont man allerdings gegenüber der APA, dass man schon beim Budgetbeschluss 2022 für 2024 "zur Abfederung der Teuerung" 250 Mio. Euro zusätzlich eingestellt habe. Insgesamt habe man das ursprünglich für die Jahre 2022 bis 2024 vorgesehene Uni-Globalbudget von 12,3 Mrd. um 850 Mio. auf 13,15 Mrd. aufgestockt. In der Universitätenkonferenz (uniko) betont man wiederum gegenüber der APA, dass man die für 2024 geforderten 525 Mio. noch einmal zusätzlich zu den 250 schon früher zugesagten Mitteln gebraucht hätte, um die Folgen der Teuerung abzudecken.
Für 2025 bis 2027 wird es für die Unis laut Budgetbericht die geforderten 16 Mrd. Euro geben. Die Universitäten erhalten ihr Budget über dreijährige "Leistungsvereinbarungen" mit dem Bund. Für die Periode 2025 bis 2027 muss diese Summe laut Gesetz bis Ende Oktober feststehen, also im nächsten Finanzrahmen abgebildet sein. Im Budgetbericht sind für 2025, 2026 und 2027 jeweils rund 5,4 Mrd. Euro für die Universitäten vorgesehen. In Summe kommt man damit auf rund 16 Mrd. und damit genau jene Summe, mit der laut uniko ein Betrieb ohne ein Zurückfahren der Leistungen möglich sein wird. Der amtsführende uniko-Präsident Oliver Vitouch hatte schon im Vorfeld gemeint, das sei kein großes Ausbauprogramm, die Universitäten seien damit aber immerhin gegen die hohe Inflation gewappnet.
Bei den Fachhochschulen (FH) ist man sich unterdessen noch unklar darüber, ob das für 2024 budgetierte Plus von 95,8 Mio. Euro (auf 479,1 Mio.) Anlass zu Freude oder Frust sein wird. Man könne die Zahl mangels näherer Informationen noch nicht bewerten, so der Generalsekretär der Fachhochschulkonferenz (FHK), Kurt Koleznik, am Mittwoch im Gespräch mit der APA. Laut Budgetbericht ist die Erhöhung "größtenteils" für Fördersatzerhöhungen und den weiteren Ausbau des Angebots reserviert.
Die FHs hatten zuletzt vor "großen finanziellen Schwierigkeiten" gewarnt, sollte es keine deutliche Anhebung der Fördersätze geben, damit die Hochschulen die inflationsbedingt höheren Kosten stemmen können und im Wettbewerb um qualifiziertes Personal nicht abgehängt werden. Konkret hatten sie gefordert, die Fördersätze pro Studienplatz Anfang 2024 um zehn Prozent und mit Anfang 2025 um weitere zehn Prozent anzuheben.