Wer gründet?
Gründer bzw. Start-up-Mitarbeiter in Österreich sind im Schnitt 32 Jahre alt und zu 88 Prozent männlich. Damit liegt man im internationalen Schnitt (Silicon Valley: 34 Jahre, 90 Prozent Männer), zeigt ein von der Risikokapital-Firma Speedinvest initiierter "Austrian Startup Report". Die deutliche Mehrheit der Gründer (81 Prozent) hat ein Studium abgeschlossen, meistens Wirtschaft, und internationale Marktperspektiven im Visier, die Hälfte sieht den Weltmarkt als Ziel.
Rund 70 Prozent werden von privaten Investoren finanziert, wobei drei Viertel davon die Kontaktaufnahme mit heimischen Business Angels schwierig finden. 60 Prozent erhielten eine Förderung von öffentlicher Stelle. Als größtes Hemmnis für Unternehmertum sehen 90 Prozent das Fehlen einer "Kultur des Scheiterns".
Auch das "Entrepreneurial Mindset" dürfte hierzulande grundsätzlich eher schwach ausgeprägt sein. 8,6 Prozent der Österreicher haben laut Europäischer Kommission die Absicht, innerhalb der nächsten drei Jahre ein Unternehmen zu gründen, der EU-Durchschnitt liegt bei 13,5 Prozent. Pro Tag werden in Österreich derzeit rund 110 neue Unternehmen gegründet.
Investitionen in Start-ups nehmen zu
Von 1,8 auf 5,8 Prozent mehr als verdreifacht hat sich von 2005 auf 2014 die Zahl derer, die in den vergangenen drei Jahren selbst Geld in neue Unternehmen gesteckt haben. In der Gründungsphase sehen sich 5,8 Prozent (2005: drei Prozent). Die Erwartungen, in ein paar Jahren mindestens fünf Mitarbeiter zu beschäftigen, haben sich hingegen fast halbiert.
Gründer haben laut Forschern der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz übrigens etwas gemeinsam: Selbstdisziplin. Je höher die Willenskraft ist, desto wahrscheinlicher werden aus Lippenbekenntnissen Taten, zeigt eine aktuelle Studie. Laut Zahlen der Statistik Austria überleben 30 Prozent der Jungunternehmen die ersten drei Jahre dennoch nicht, noch sieben Jahren existiert etwas mehr als die Hälfte.