Historiker Evans und Molekularbiologe Wagner neue ÖAW-Ehrenmitglieder
Der britische Historiker Richard Evans und der österreichische Molekularbiologe Erwin Wagner wurden von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) zu Ehrenmitgliedern ernannt. Insgesamt hat die Gelehrtengesellschaft der ÖAW bei ihrer jährlichen Wahlsitzung 14 Wissenschafterinnen und 31 Wissenschafter aufgrund ihrer herausragenden wissenschaftlichen Leistungen aufgenommen, teilte sie mit.
Richard Evans wurde Ehrenmitglied der philosophisch-historischen Klasse der ÖAW. Der Historiker steht seit 2010 dem Wolfson College der Cambridge University als Präsident vor und trug "insbesondere zur Erforschung der deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts wegweisende Arbeiten und Erkenntnisse bei", heißt es in der Aussendung der Akademie. Bekannt wurde Evans auch als Gutachter im Prozess gegen den britischen Holocaust-Leugner David Irving im Jahr 2000, in dem er ihm manipulativen Umgang mit Quellen nachwies.
Erwin Wagner wurde Ehrenmitglied der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse. Dem gebürtigen Kärntner gelangen in unterschiedlichen wissenschaftlichen Stationen im In- und Ausland wichtige Erkenntnisse in der Krebsforschung. Wagner, der 1996 mit dem Wittgenstein-Preis ausgezeichnet wurde, war Gründungsmitglied des Instituts für Pathologie (IMP) in Wien und von 1997 bis 2008 dessen stellvertretender Direktor. Er wechselte ans Spanish National Cancer Research Center in Madrid und kehrte 2019 an die Medizinischen Universität Wien zurück.
Neben den beiden Ehrenmitgliedern wurden acht wirkliche Mitglieder, 26 korrespondierende Mitglieder und neun Mitglieder der Jungen Akademie gewählt. Als wirkliches Mitglied der philosophisch-historischen Klasse wurde Andrea Fischer vom Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung der ÖAW aufgenommen. Neue wirkliche Mitglieder der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse wurden Rainer Abart (Uni Wien), Markus Aspelmeyer (Uni Wien), Thomas Eiter (Technische Universität Wien), Leticia González Herrero (Uni Wien), Bernhard Jakoby (Uni Linz), Sylvia Knapp (Medizin-Uni Wien) und Elly Tanaka (IMP).
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